Ungewöhnliche Polizeihunde:Geklonte Drogenfahnder

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Der südkoreanische Zoll hofft, dass seine geklonten Hunde die gleichen Eigenschaften aufweisen wie der Spender des Erbgutes. Der war schließlich ein erfolgreicher Drogenhund.

Die ersten geklonten Hunde der Welt sollen bald im südkoreanischen Flughafen von Incheon auf Patrouille gehen. Wie die Zollbehörden am Donnerstag mitteilten, sollen die sieben Labrador Retriever dort auf die Suche nach Drogen und Sprengstoff gehen. Die Hunde wurden vor fünf bis sechs Monaten geboren, nachdem sie von einem erfolgreichen Polizeihund geklont worden waren.

Weil es so schwierig sei, gute Hunde für die Suche nach Drogen und Sprengstoff zu finden, hoffen die südkoreanischen Behörden, mit dem Klonen die Kosten senken zu können. Das Klonen übernahmen die Forscher der Universität in Seoul, die 2005 den ersten Hund der Welt geklont hatten.

Geleitet wird das Team von Professor Lee Byeong Chun, einem Vertrauen des inzwischen in Verruf geratenen Forschers Hwang Woo Suk. Hwang hatte Durchbrüche in der Stammzellenforschung gemeldet, die sich später als gefälscht herausstellten. Der Klon-Erfolg mit dem Hund wurde aber auch von unabhängiger Seite bestätigt.

Alle tragen den gleichen Namen

Die sieben Hunde seien alle gesund, hieß es. Nur einer habe bei der Ausbildung eine Verletzung an der Pfote erlitten, erklärte der Leiter des Trainingszentrums, Lim Jae Ryoung. Derzeit haben noch alle Hunde den gleichen Namen: "Toppy". Das ist eine Kombination aus "tomorrow" und "puppy" (morgen und Hund), also etwa der Hund von morgen.

Im Februar absolvierten alle sieben Hunde erfolgreich einen Verhaltens- und einen Gentest. Normalerweise sind nur zehn bis 15 Prozent der Hunde genetisch als Spürhunde geeignet. Wenn die Hunde jetzt auch noch die notwendige körperliche Stärke, die Konzentrations- und Suchfähigkeiten entwickeln, dann sollen sie im Juli kommenden Jahres auf Flughäfen und Häfen in Südkorea zum Einsatz kommen.

Auch finanziell könnte sich das Klonen der Hunde lohnen. Normalerweise werde nur aus drei von zehn Hunden, die für jeweils 40 Million Won (25.330 Euro) ausgebildet werden, dann tatsächlich ein Spürhund, sagte der Leiter des Zolls, Hur Yong Suk. Nach Angaben von Professor Lee würde das Klonen eines Hundes ungefähr 100.000 bis 150.000 Dollar (63.100 bis 94.640 Euro) kosten. Vom Zoll habe man aber kein Geld verlangt, da der wissenschaftliche Zweck des Klonens im Vordergrund gestanden habe.

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