Auch wenn Frauen gerne das ein oder andere Geheimnis für sich behalten - ihre Stimme verrät offenbar, ob sie gerade ihre fruchtbaren Tage haben oder nicht. Dafür könnten die Schwankungen von Sexualhormonen im Laufe des Menstruationszyklus verantwortlich sein, vermuten Nathan Pipitone und Gordon Gallup von der State University of New York in Albany nach der Untersuchung von 38 Frauen.
Für die Studie luden sie die Frauen viermal im Laufe ihres Zyklus' zu Tonbandaufnahmen ein und baten sie, die Zahlen von eins bis zehn aufzusagen. Wie attraktiv ihre Stimmen dabei klangen, wurde anschließend von jeweils 30 Männern und Frauen bewertet. Hatten die Sprecherinnen gerade ihren Eisprung gehabt, so beurteilten die Hörer ihre Stimmen als am attraktivsten. Die Bewertung erfolgte rein subjektiv, eine akustische Analyse gab es nicht (Evolution and Human Behavior, im Druck).
Gerhard Friedrich, Leiter der Klinischen Abteilung für Phoniatrie der HNO-Universitätsklinik Graz, ist von den Ergebnissen nicht überrascht: "Der Kehlkopf ist ein sekundäres Geschlechtsmerkmal, er reagiert stark auf Sexualhormone." Im Laufe des Zyklus' ändere sich die Spannung im Stimmlippen-Gewebe und dadurch auch die Stimme selbst.
Jede Sängerin kenne dieses Phänomen als "menstruelle Dysphonie" aus eigener Erfahrung, früher hätten Opernhäuser Ensemblemitglieder für die Tage ihrer Menstruation sogar freigestellt. Heute könnten Sängerinnen die Schwankungen durch Einnahme der Pille nivellieren, sagt Friedrich. Zur Erleichterung der Frauen: Da die Stimmunterschiede marginal sind, sollen Zuhörer die fruchtbare Stimme höchstens unbewusst wahrnehmen können.