Schweinegrippe:Zwangsisolierte Mexikaner kehren heim

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Dutzende Mexikaner sind aus China in ihre Heimat geflogen worden. Zuvor hatte Peking sie unter Quarantäne gestellt - auch ohne Schweinegrippe-Erkrankung.

Dutzende in China unter Quarantäne gestellte Mexikaner sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Die mehr als 70 mexikanischen Staatsbürger, die keinerlei Symptome der Schweinegrippe zeigten, wurden in einem von der Regierung gecharterten Flugzeug nach Hause gebracht.

Ein China-Heimkehrer blickt aus dem Flugzeug. Er und andere Mexikaner waren in dem asiatischen Land vorsorglich unter Quarantäne gestellt worden. (Foto: Foto: AP)

Sie wurden von der First Lady des nordamerikanischen Landes, Margarita Zavala de Calderón, am Flughafen der Hauptstadt empfangen. China hatte die Mexikaner aus Angst vor einer Verbreitung der Krankheit in Hotels und Krankenhäusern isoliert.

In die Gegenrichtung war bereits am Dienstag ein Flieger unterwegs: Die Regierung in Peking hatte 90 Chinesen aus Mexiko ausgeflogen. Auch sie müssen in ihrem Heimatland zunächst in Quarantäne.

Mexikos Präsident Felipe Calderón hatte gegen die diskriminierende Behandlungen von Mexikanern in mehreren Ländern der Welt scharf protestiert und sich unter anderem an die Vereinten Nationen gewandt.

Unterdessen breitet sich die Schweinegrippe auch in Europa weiter aus: Nun wurde aus Schweden die erste Infektion mit dem Virus gemeldet. Wie das staatliche Epidemie-Institut in Stockholm mitteilte, hat sich ein entsprechender Verdacht bestätigt. Bisher hatte es in Nordeuropa lediglich eine Erkrankung in Dänemark gegeben.

Entwarnung bei Verdachtsfällen in Sachsen-Anhalt

Das in Stockholm ansässige EU-Zentrum für Seuchenbekämpfung (ECDC) bezifferte die weltweite Anzahl der Schweinegrippe-Fälle auf 1652. 125 davon entfallen auf zwölf Länder in Europa.

Mit 942 Kranken steht Mexiko weltweit weiter klar an der Spitze. Dort starben bisher 29 Menschen an den Folgen des neuen Grippevirus. In den USA gab es zwei Tote unter bisher 403 Erkrankten.

In Deutschland liegt die Zahl der Infizierten immer noch bei neun Personen. Bei zwei Verdachtsfällen von Schweinegrippe in Sachsen-Anhalt gaben die Behörden Entwarnung. Der Verdacht habe sich in beiden Fällen nicht bestätigt, teilte das Gesundheitsministerium in Magdeburg mit.

Labortests am Robert-Koch-Institut (RKI) seien negativ gewesen. Zunächst war befürchtet worden, dass sich die Betroffenen bei einem an Schweinegrippe erkrankten Mann aus dem Landkreis Harz angesteckt haben könnten, weil sie Kontakt zu dem 38-Jährigen hatten. Bei dem Mann war die Infektion am Dienstag bestätigt worden.

© AFP/dpa/gal/bön - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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