Rügen:H5N1 in Steinmarder nachgewiesen

Es ist das erste Mal weltweit, dass das gefährliche H5N1-Virus in einem wild lebenden Marder entdeckt wurde. Doch "die grundsätzliche Einschätzung der Seuchensituation ändert sich dadurch nicht", erklärte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts.

Der Anfang März noch lebend gefundene Steinmarder sei mit dem Virus H5N1 infiziert gewesen, berichtete das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems. Das Tier wurde gefangen und eingeschläfert.

Es sei bemerkenswert, dass sich das Spektrum der von H5N1 infizierten Säugetierarten damit ausgeweitet habe, erklärte FLI-Präsident Thomas Mettenleiter. Weltweit sei bislang keine Infektion von wild lebenden marderartigen Tieren mit dem auch für Menschen gefährlichen H5N1-Virus beschrieben worden.

2002 hatten US-Forscher allerdings von erfolgreichen Infektionen von Frettchen im Labor berichtet.

Der Steinmarder wurde wie zuvor bereits die drei mit Vogelgrippe infizierten Katzen in Schaprode gefunden und stammte damit aus dem unmittelbaren Seuchenzentrum auf der Insel Rügen.

Es sei daher auch davon auszugehen, dass es sich bei dem Virus um die hoch pathogene Variante handelt, erklärte Mettenleiter.

Auf Rügen war die Vogelgrippe vor rund drei Wochen erstmals in Deutschland bei Schwänen festgestellt worden. Inszwischen stieg die Zahl der Vogelgrippefälle bei Wildvögeln in Mecklenburg-Vorpommern auf mehr als 150.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: