Raumfahrt:Rückkehr der "Atlantis" verschiebt sich

Lesezeit: 2 min

Die "Atlantis" ist ein Sorgenkind: Der Start der US-Raumfähre wurde schon mehrfach verlegt, nun verzögert sich auch die Rückkehr. Ein unbekanntes Teil hat sich von der Verkleidung gelöst - der Hitzeschild muss überprüft werden.

Nach mehrfach verschobenem Start verzögert sich nun auch die Rückkehr der amerikanischen Raumfähre "Atlantis".

Raumfähre Atlantis: Wenigstens geht vom zweiten Flugobjekt keine Gefahr aus. Es handelt sich nach Nasa-Informationen hierbei um eine Plastiktüte. (Foto: Foto: AFP)

Die Weltraumbehörde Nasa äußerte sich besorgt über ein unbekanntes Teil, das sich nach dem Ablegen von der Internationalen Raumstation (ISS) von der Raumfähre gelöst hat.

Die Nasa hat bislang keine Erklärung für den mysteriösen Gegenstand gefunden, der in unmittelbarer Nähe der Raumfähre "Atlantis" fliegt. Um Sicherheitsrisiken auszuschließen, werde noch einmal fünf Stunden lang der Hitzeschild geprüft, sagte Shuttle-Programmmanager Wayne Hale in Houston.

Die Nasa hat Sorge, dass Hitzekacheln an der Fähre durch den Gegenstand beschädigt worden sein könnten und die Crew bei Wiedereintritt in die Erdatmosphäre gefährdet wird.

Ein Loch im linken Flügel hatte am 1. Februar das tödliche Unglück der Raumfähre "Columbia" ausgelöst, bei dem alle sieben Astronauten ums Leben kamen. Die Nasa will nach der Sicherheitsinspektion entscheiden, ob die Raumfähre am Donnerstag um 12.22 Uhr MESZ landen kann.

Das zweite Flugobjekt ist wahrscheinlich eine eine Plastiktüte

Bei dem mysteriösen Flugobjekt könnte es sich nach Worten von Hale um eines von vielen Zwischenstücken handeln, die für eine gleichmäßig große Fuge zwischen den Hitzekacheln sorgen. Diese Fugen sind da, damit sich die Kacheln bei großer Hitze ausdehnen können.

Normalerweise würden alle diese Plastikteile vor dem Start entfernt, sagte Hale. Es gebe aber weiterhin nicht genug Informationen, um mit Sicherheit zu sagen, ob es sich um solch ein Zwischenstück oder ein Stück Eis handle, sagte Hale. "Wir stehen hier noch immer vor einem Rätsel." Bei einem zweiten Flugobjekt, das die "Atlantis"-Crew aufgenommen hat, handelt es sich nach den Worten von Hale wahrscheinlich um eine Plastiktüte.

Weltraumtouristin erreicht Internationale Raumstation

Die ursprünglich für Mittwoch geplante Rückkehr der "Atlantis" könnte sich nun bis Freitag verzögern. Die Versorgung an Bord der Raumfähre reicht bis Samstag. Nicht geplant ist es, Astronauten ins freie All zu schicken, um eine mögliche Beschädigung von außen zu untersuchen. Auch nicht aktuell ist bislang das Szenario, die Raumfähre mit ihren sechs Astronauten zur ISS zurückzuschicken und eine weitere Raumfähre zu ihnen zu schicken.

Unterdessen hat die erste Weltraumtouristin, die iranischstämmige US-Geschäftsfrau Anousheh Ansari, zwei Tage nach ihrem Start die Internationale Raumstation ISS erreicht. Die Sojus-Kapsel dockte um 07.21 Uhr MESZ in einem automatischen Manöver an der ISS an, wie Live-Bilder des russischen Kontrollzentrums in Korolew bei Moskau zeigten. Zusammen mit der 40-Jährigen reisten auch der US-Astronaut Michael Lopez-Alegria und der russische Kosmonaut Michail Tjurin zur ISS.

Ansari will Fotos und einen Videofilm aufnehmen sowie mehrere Forschungsprojekte verfolgen. Am 28. September soll sie mit zwei derzeitigen ISS-Crewmitgliedern, Pawel Winogradow und Jeffrey Williams, den Rückflug antreten. Lopez-Alegria und Tjurin bleiben zusammen mit dem Deutschen Thomas Reiter in der ISS. Am Montag war Ansari vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet.

© AP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: