"Ökologischer Fußabdruck":Hypothek auf den Planeten

Die natürlichen Ressourcen der Erde wachsen nach. Doch die Menschheit verbraucht sie so schnell, dass die Natur sie immer weniger ersetzen kann.

Mark Hammer

Die Menschheit hat in diesem Jahr bereits so viele natürliche Ressourcen verbraucht, wie innerhalb eines Jahres auf der Erde nachwachsen können. Was von nun an bis Silvester konsumiert wird, ist Raubbau am Planeten.

Was die Menschheit von nun an bis Silvester konsumiert wird, ist Raubbau am Planeten. (Foto: Foto: Nasa/dpa/sueddeutsche.de)

Ein internationales Team von Wissenschaftlern errechnet jedes Jahr den so genannten World Overshoot Day. 2008 war es der 23. September.

Grundlage für die Rechnung ist der "Ökologische Fußabdruck". Er gibt an, wie viel Fläche gebraucht wird, um alle Güter zu produzieren und Abfälle zu entsorgen - dazu gehören Getreide- und Gemüsefelder, Weideland, Wälder oder Gelände für Häuser, Straßen und Deponien.

Den größten Anteil macht die Waldfläche aus, die notwendig wäre, um das menschengemachte Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen.

Der Ökologische Fußabdruck eines Europäers ist fast fünfmal so groß wie der eines Afrikaners. Kurzfristig lässt sich dem Planeten zwar mehr abgewinnen als nachwächst, langfristig beschneidet das aber die verfügbaren Rohstoffe.

Durch den steigenden Verbrauch tritt der Overshoot Day jedes Jahr früher ein. 1986 verbrauchte die Menschheit erstmals mehr, als die Erde hergibt.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Ecological Footprint

Global Footprint Network

New Economics Foundation (Nef)

© SZ vom 24.09.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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