Krebsrisiko:Neurodermitis-Salben in Verdacht

Neurodermitis-Cremes, die ohne das hautschädigende Kortison auskommen, sind als Durchbruch gefeiert worden. Die Wirkstoffe dieser neuen Salben sind nun offenbar möglicherweise krebserregend.

Zwei Wirkstoffe in Neurodermitis-Salben sind in Verdacht geraten, möglicherweise Krebs zu erregen.

Wie das Pharma-kritische Arzneimitteltelegramm am 16. Februar berichtet, erwägt die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde, einen Warnhinweis auf Präparaten vorzuschreiben, die die Substanzen Pimecrolimus oder Tacrolimus enthalten.

Für beide Stoffe liegen Berichte vor, dass nach der lokalen Anwendung auf der Haut Lymphome und Hauttumoren aufgetreten sind. Auch Tierversuche weisen auf ein Krebsrisiko hin.

Douglan, Elidel, Protopic

Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn lagen am Donnerstag noch keine Informationen zu diesem Verdacht vor.

Pimecrolimus, enthalten in den Salben Douglan und Elidel, und Tacrolimus, das unter dem Namen Protopic vertrieben wird, sind Stoffe, die auf das Immunsystem wirken.

Beide Substanzen lindern Juckreiz und Ekzeme und ersetzten in den letzten Jahren bei vielen Neurodermitis-Patienten die Behandlung mit Kortikoiden.

Ob das Eincremen mit den Immunmodulatoren tatsächlich beim Menschen Krebs auslösen kann, ist noch nicht endgültig nachgewiesen.

© SZ vom 18.2.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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