H5N1:Vogelgrippe-Tod in Ägypten

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Eine 35 Jahre alte Frau aus der Nähe von Kairo ist nach einer H5N1-Infektion verstorben. In Deutschland ist nun auch das Augsburger Stadtgebiet betroffen.

In Ägypten ist höchstwahrscheinlich erstmals ein Mensch an der Vogelgrippe gestorben.

Es handelt sich um eine 35 Jahre alte Frau aus einer Provinz in der Nähe von Kairo. Mehrere Hühner, die sie in ihrem Haus gehalten hatte, waren verendet.

In Deutschland ist die Vogelgrippe bisher in sechs Bundesländern aufgetreten. In Bayern wurde mittlerweile bei 24 Wildvögeln das gefährliche H5N1-Virus nachgewiesen, wie das bayerische Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte.

Bei einem toten Schwan im Augsburger Stadtgebiet wurde der H5N1-Erreger nachgewiesen. Um den Fundort im Stadtteil Haunstetten wurde ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. Für Hunde besteht dort Leinenzwang, Katzen haben Hausarrest.

Auch eine weitere Ente aus Lindau am Bodensee sowie drei Schwäne aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt waren mit H5N1 infiziert, wie Ministeriumssprecher Roland Eichhorn sagte. In beiden Gebieten bestanden wegen früherer H5N1-Fälle schon Sperrbezirke und Beobachtungszonen.

Am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden seit 17. Februar mehr als 2900 Wildvögel untersucht, rund 300 müssen derzeit noch getestet werden. "Es gibt noch eine ganze Kühlhalle voll toter Wildvögel, die untersucht werden müssen", sagte Eichhorn. Viele der Tiere hätten längere Zeit unter der Schneedecke gelegen. "Es war zu erwarten, dass jetzt mit der Schneeschmelze viele tote Vögel gefunden werden."

Untersucht wurden auch gut 60 tote Wildfleischfresser wie Marder, Füchse und Katzen aus dem Freistaat. Bei ihnen wurde jedoch in keinem Fall H5N1 nachgewiesen. Inzwischen kann Bayern den Nachweis für den Vogelgrippe-Erreger selbst erbringen. Das neue Labor des LGL in Oberschleißheim verfügt über die nötigen Kapazitäten für die Analyse.

Entwarnung für israelische Patienten

In Israel gab es bei vier Verdachtsfällen auf das Virus H5N1 bei Menschen Entwarnung. Unter Tieren begann eine Massentötung.

Die Frau war nach Angaben von Ägyptens Gesundheitsminister Hatem al-Gabali vor zehn Tagen in ein Kairoer Krankenhaus gebracht worden, wo sie am Freitag starb.

Das Ergebnis einer Laborprobe in Großbritannien lag am Sonntag noch nicht vor. Bei der Familie der 35- Jährigen wurde keine Erkrankung festgestellt. Das Virus war in Ägypten bei Vögeln vor einem Monat festgestellt worden.

Auch in Aserbaidschan östlich der Türkei starben nach Regierungsangaben drei Menschen an der Tierseuche. Weltweit sind nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation bislang mehr als 100 Menschen an der Seuche gestorben.

In Israel wurde am Sonntag nach Hinweisen auf einen Ausbruch der Vogelgrippe die Massentötung von Geflügel fortgesetzt. Nach Medienberichten sollen 400.000 Truthühner, Hühner, Enten und Gänse mit vergiftetem Trinkwasser getötet werden.

Landwirtschaftsminister Seew Boim sagte, das Virus sei nach verdächtigem Vogelsterben in mehreren Agrarbetrieben im Süden des Landes nachgewiesen worden. Man versuche, eine Ausbreitung zu verhindern.

Aus den Niederlanden sei Impfstoff für Geflügel angefordert worden. Ministerpräsident Ehud Olmert betonte, es gebe keinen Grund zur Sorge für die Menschen, die Lage sei unter Kontrolle.

Die Tötungsaktion betrifft landwirtschaftliche Betriebe, die im Umkreis von drei Kilometern von vier Agrarbetrieben im Süden des Landes liegen, wo erste Tests bei tausenden verendeten Truthühnern eine Infektion nachgewiesen hatten.

Auch etwa hundert Papageien in einem örtlichen Zoo sollten getötet werden. Eine letzte Bestätigung durch Tests nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht jedoch noch aus. Die Europäische Union (EU) hat ein Importverbot für lebendes Geflügel aus Israel verhängt.

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