Gletschermumie Ötzi:Moos im Bauch

Britische Wissenschaftler haben im Verdauungstrakt des Steinzeitmannes Ötzi gleich sechs verschiedene Moosarten entdeckt.

Gletschermann Ötzi hatte Moos im Bauch. Und zwar gleich sechs verschiedene Arten. Das hat eine Untersuchung des Verdauungstraktes der Südtiroler Mumie durch die Universität Glasgow gezeigt.

Ötzi wurde vor rund 5200 Jahren im Alter von etwa 46 Jahren getötet. (Foto: Foto: AP)

Vermutlich nutzte Ötzi die Moose zum Einwickeln von Nahrung und womöglich auch zum Verbinden von Wunden. Kurz vor seinem Tod trank er zudem Wasser, das mit Moos versetzt war.

Wie die Wissenschaftler um James Dickson im Fachblatt Vegetation History and Archaeobotany berichten, hatte Ötzi vermutlich seine Wunden mit Moos mit antibakterieller Wirkung verbunden. Spuren davon waren an seinen Fingern haften geblieben. Als er dann wieder Nahrung zu sich nahm, gelangte Moos mit in seinen Magen.

Eine Moosart kommt in der Fundregion der Mumie im Grenzgebiet zwischen Italien und Österreich nicht vor, was dafür spricht, dass Ötzi auf Reisen war.

Moose sind nicht genießbar und haben auch keinen Nährwert.

Ötzi war vor rund 5200 Jahren im Alter von etwa 46 Jahren gestorben. Er wurde von einem Pfeil getroffen und dann vermutlich mit einem Keulenschlag getötet. Seine mumifizierte Leiche wurde 1991 nahe der österreichisch-italienischen Grenze gefunden und wird seit 1998 im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ausgestellt.

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