Organic Drehtabak heißt das Zauberwort. Seit ein paar Wochen ist er im Handel, und die Nachfrage ist bereits gewaltig. Das Besondere daran: Der "Natural American Spirit Organic Tabak" wird nach den vom US-Landwirtschaftsministerium festgesetzten strengen ökologischen Kriterien ohne Pestizide und künstliche Düngemittel angebaut. Nur ein derart naturbelassener Tabak darf als "organic tobacco" bezeichnet werden.
Es werden ausschließlich hochwertige Tabakblätter, also keine Blattrippen oder Folien- und Blähtabake, verwendet. Der Anbau geschieht ohne Chemie, ohne Aromen und ohne sonst übliche Zusatzstoffe, wie Zucker, Feuchthaltemittel (Glyzerin, Glykol) und Konservierungsstoffe. Der Geschmack beruht daher einzig auf dem Tabak. Nach der Ernte wird der biologisch angebaute Tabak getrocknet und die groben Blattrippen entfernt, bevor er in Lagerhäusern bis zu drei Jahre lang reift. Die Verarbeitung erfolgt ohne Zusatzstoffe.
Diese Form des Anbaus ermöglicht zudem den Fortbestand kleiner unabhängiger Farmen und fördert somit eine nachhaltige Landwirtschaft. Derzeit wird der Tabak auf diese Weise vor allem in Carolina angebaut.
Dieses Produktkonzept überzeugte unlängst im Rahmen der Dortmunder "Inter-tabac" Messe zum "Star" unter den Neueinführungen in der Kategorie Feinschnitt gekürt.
Bislang beschränkt sich die Kundschaft für diesen unbehandelten Drehtabak noch auf "Raucher, die in Naturkostläden einkaufen", so Susanne Lippert, Geschäftsführerin der Santa Fe Natural Tobacco Company, die den Tabak vertreibt. "Natürlich ist der Marktanteil noch sehr gering, doch die Nachfrage vor allem beim Fach-Einzelhalndel ist groß. Die Händler können sich über ein solches Produkt beim Kunden profilieren." Gegen den Begriff der Bio-Zigarette wehrt sie sich jedoch: "Es ist keine Bio-Zigarette. Es ist Tabak und bleibt Tabak." Aber: Er ist frei von Additiven, unbehandelt - organisch eben. Wie schon so einiges, bald auch bei uns.