Die Zahl:11 000 Jahre

sind Vorfahren der Bettwanzen alt, deren Überreste Forscher in Höhlen amerikanischer Ureinwohner entdeckten. Haben sie Blut der Paläoindianer gesaugt?

Von Tina Baier

alt sind die Überreste der ältesten Bettwanzen-Vorfahren, die Wissenschaftler in den Paisley-Höhlen im US-Bundesstaat Oregon entdeckt haben. In den acht Höhlen lebten zu dieser Zeit aller Wahrscheinlichkeit nach bereits Menschen: Paläoindianer, wie die ersten Siedler Nordamerikas auch genannt werden. Wurden die Ureinwohner bereits von den Vorfahren moderner Bettwanzen geplagt? Eher nicht, argumentieren die Forscher, die ihre Erkenntnisse im Journal of Medical Entomology (online) veröffentlicht haben. Die Wanzen aus den Höhlen haben vermutlich noch nicht das Blut von Menschen gesaugt, sondern lediglich das von Fledermäusen. Einer gängigen Theorie zufolge hat die räumliche Nähe zwischen Fledermäusen und Menschen, die gemeinsam in Höhlen schliefen, aber irgendwann dazu geführt, dass die Parasiten Geschmack an Menschenblut fanden. Ihre Nachfahren haben sich mittlerweile perfekt angepasst und halten sich bevorzugt in Hotelbetten auf. Ähnlich wie der Mensch kommen sie mittlerweile beinahe überall auf der Welt vor. Man findet Bettwanzen fast bis zum nördlichen Polarkreis - Kälte macht den papierdünnen, im nicht-vollgesogenen Zustand etwa einen halben Zentimeter großen Insekten nämlich nichts aus. In den Alpen kann man den Blutsaugern in Höhen bis zu 2000 Metern begegnen; und in den Tropen macht eine nahe verwandte Unterart den Menschen zu schaffen.

© SZ vom 05.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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