Die Zahl:6

Prozent der Teilnehmer einer französischen Studie ekeln sich vor Käse. Beim Geruch von Käse entwickelten sie keine Aktivität in den Hirnstrukturen, die für Hungergefühle zuständig sind. Womöglich ist die Abneigung teils erblich veranlagt.

Von Christian Weber

Prozent aller Menschen ekeln sich vor Käse; das ergab zumindest eine Befragung von 332 Studienteilnehmern durch Neurowissenschaftler aus Paris und Lyon ( Frontiers in Human Neuroscience). Das ist insofern erstaunlich, als Frankreich als das klassische Käseland gilt, in dem knapp 1600 Sorten angeboten werden. Dennoch scheint es auch dort das Lebensmittel zu sein, das am ehesten verabscheut wird. In derselben Studie erklärten nur 2,4 Prozent der Teilnehmer ihre Aversion gegen Fisch und 2,4 Prozent gegen Wurstwaren. Die Ursache für den Ekel vor Camembert und Ziegenkäse ist unklar. Da in 48 Prozent der Fälle auch andere Familienangehörige unter Käseekel leiden, könnte ein genetischer Faktor mitspielen. Wenig überraschend war das Muster der Gehirnaktivität der Teilnehmer: Beim Geruch von Käse zeigten die Betroffenen keine Regung in jenen Hirnstrukturen, die für das Hungergefühl zuständig sind.

© SZ vom 21.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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