Die Zahl:1

Sekunde wird die Uhr am Mittwochmorgen zurückgestellt. Das ist nötig, weil sich die Erde immer langsamer dreht. Aber die Zukunft der Schaltsekunde ist ungewiss. Im November könnte sie abgeschafft werden.

Von Robert Gast

wird die Uhr am frühen Mittwochmorgen zurückgestellt. Um 01.59 Uhr und 59 Sekunden springt der Zeiger erst nach zwei Sekunden auf 2.00 Uhr. Diese Schaltsekunde ist alle paar Jahre fällig, Funkuhren berücksichtigen sie automatisch. Die winzige Zeitanpassung ist nötig, weil die Erde ganz allmählich an Schwung verliert, sich also zunehmend langsamer dreht. Unter anderem Gezeitenkräfte, aber auch Erdbeben und schmelzende Gletscher verlangsamen die Erddrehung Tag für Tag um einige Zehntausendstelsekunden. Nach einigen Jahren kommt so ungefähr eine Sekunde zusammen, die ausgeglichen werden muss, wenn ein Tag weiterhin genau 24 Stunden je 60 Minuten à 60 Sekunden lang sein soll. In Deutschland wird die Schaltsekunde von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zum Signal der Zeitdienste hinzugefügt. Seit ihrer Einführung im Jahr 1972 war das 26-mal nötig, zuletzt vor drei Jahren. Immer wieder kommt es dabei zu Schwierigkeiten. 2012 waren einige Internetserver mit der zusätzlichen Sekunde überfordert und fielen aus. Im November will die Internationale Fernmeldeunion in Genf darüber abstimmen, ob die Schaltsekunde abgeschafft wird. Die Abstimmung war 2012 vertagt worden.

© SZ vom 30.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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