Citizen-Science:Daten fischen

Mit speziellen Wathosen sowie einem Smartphone können Fliegenfischer den besten Standort ermitteln. Und gleichzeitig für Wissenschaftler Daten über den Zustand von Flüssen und Bächen sammeln.

Von Christian Endt

Fliegen fischen steht für Ruhe und Geduld, für ein Sicheinlassen auf die Natur. Doch selbst beim Angeln wollen viele Menschen nicht auf das Smartphone in der Tasche verzichten. Diesen Umstand möchten Forscher nutzen, um wissenschaftliche Daten zu sammeln. Rolf Hut, Scott Tyler und Tim van Emmerik hatten die Idee, Wathosen von Fischern mit Thermometern auszustatten. Damit sollen die Angler bei ihren Touren durch Flüsse und Bäche Daten über die Wassertemperatur sammeln. In der Fachzeitschrift Geoscientific Instrumentation, Methods and Data Systems beschreiben Hut und Kollegen das Verfahren, das sie selbst bereits in Fließgewässern getestet haben. Per Bluetooth soll das Thermometer laufend Daten an das Handy des Fischers senden, wo sie mit GPS-Koordinaten verknüpft werden. Die Angler könnten so die besten Stellen für den Fischfang finden. Die Forscher wollen ihrerseits mit den Daten vor allem besser verstehen, wie und wo sich Oberflächen- und Grundwasser austauschen.

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