Argentavis magnificens:Geheimnis um Urzeit-Vogel gelüftet

Flügelspannweite sechseinhalb Meter, Gewicht 60 Kilogramm - solche Eigenschaften ermöglichten dem prähistorischen Argentavis angeblich Gleitflüge von 300 Kilometern.

US-Forscher haben das Rätsel gelöst, wie sich ein prähistorischer Riesenvogel trotz seiner Größe in der Luft halten konnte.

Argentavis magnificens. (Foto: Foto: AFP)

Der Argentavis magnificens, der mit einer Flügelspannweite von sechseinhalb Metern die Größe eines Leichtflugzeugs erreichen konnte, nutzte Aufwinde über den südamerikanischen Anden, um kilometerweit durch die Luft zu gleiten, wie eine US-Studie ergab.

Die Forscher um den Geologen Sankar Chatterjee vom Museum der Texas Tech University nutzten ein Flugsimulationsprogramm, um die Bewegungen des über 60 Kilogramm schweren Greifvogels nachzuempfinden, der an den Flügeln nur mit wenigen Muskeln ausgestattet war.

"War er erst einmal im Aufwind, konnte er leicht eine oder zwei Meilen hochsteigen ohne nur einen Flügelschlag zu tun - ein freier Flug, nur Kreisen. Dann oben angekommen, konnte der Vogel einfach zu der nächsten thermischen Schicht gleiten", erklärte Chatterjee gegenüber der BBC.

Das Tier, das vor sechs Millionen Jahren im heutigen Argentinien vorkam, habe im Gleitflug gut 300 Kilometer zurücklegen und Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern erreichen können.

Wie der heute in den Anden lebende Kondor nutzte der Argentavis magnificens den Forschern zufolge thermische Strömungen über den Anden und ihren Ausläufern, um aus der Luft nach Beute Ausschau zu halten.

Um überhaupt abheben zu können, war der Riesenvogel der Studie zufolge wahrscheinlich auf Abhänge und günstige Winde angewiesen.

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