Airbus A380:Alle raus hier!

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Am kommenden Sonntag wird der Ernstfall im größten Passagierflugzeug der Welt geprobt: Knapp 900 Fluggäste müssen in 90 Sekunden über acht Türe in Sicherheit gebracht werden.

Am kommenden Sonntag wird die Evakuierung des Riesen-Airbus A380 getestet. Knapp 900 Personen sollen das Flugzeug innerhalb von 90 Sekunden über acht Notrutschen, der 16 vorhandenen Türen verlassen.

Bestandener Jungfernflug: Der Airbus A380 bei seiner Landung am 27. April 2005 auf dem Airbus-Testgelände in Toulouse. (Foto: Foto: ddp)

Falls der Test misslingt, soll er nach Angaben eines Airbus-Sprecher wiederholt werden. Nach seinen Angaben würde der Test schon als erfolgreich gelten, wenn mehr als 650 Personen die Evakuierung schaffen.

Das doppelstöckige Flugzeug ist für mehr als 850 Passagiere entwickelt worden. Bisher seien aber nur Versionen mit deutlich weniger Sitzen bestellt worden, so dass 650 Evakuierte für eine Zulassung ausreichten, sagte der Sprecher.

Wie Airbus bestätigte, sollen die freiwilligen Testpersonen vor der Übung einen Trainingsparcours absolvieren, um ihren Gleichgewichtssinn zu schulen. Laut "Spiegel"-Bericht haben Airbus-Ärzte die Test-Passagiere aus 11.000 Bewerbern ausgewählt, darunter seien auch 120 ältere Frauen. 60 Euro bekommen die Tester für ihren Einsatz, der nicht ganz ungefährlich ist: Der Sprung in die Rutsche geht acht Meter in die Tiefe.

40 Kameras zeichnen die Übung auf, damit die Überwacher der amerikanischen und europäischen Zulassungsbehörden FAA und EASA verfolgen können, wie sich die Passagiere in der gespielten Not verhalten.

Der Airbus A380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt. Der erste A380, der pro Stück rund 290 Millionen Euro kostet, soll Ende 2006 an Singapore Airlines übergeben werden.

Bislang haben 16 Kunden 159 Flugzeuge von dem Typ bestellt. Laut Airbus müssen 250 Flugzeuge verkauft werden, um damit Geld zu verdienen.

Probleme bei der Konstruktion hatten die Verschiebung der Auslieferung nötig gemacht.

In Hamburg baut Airbus Rumpfsektionen für den A380 zusammen, stattet die Kabine aus und lackiert die Flugzeuge. Außerdem werden die Flugzeuge an Kunden aus Europa und dem Nahen Osten ausgeliefert.

Hamburg verfügt nach Toulouse und Seattle über die drittgrößte Flugzeugfabrikation der Welt. In Hamburg entstehen außerdem Flugzeuge der kleinen Airbus-A320-Familie.

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