Zum 1. April:Zugfahren wird teurer

Lesezeit: 2 min

Die Bahn ändert wieder einmal ihre Preise — um durchschnittlich 3,4 Prozent sollen die so genannten Normalpreise im Fernverkehr steigen. Aber immerhin: kürzere Strecken werden billiger.

Gerade ist die Reform der gescheiterten Preisreform verdaut, da mutet die Bahn ihren Kunden wieder einen Wechsel zu: Um durchschnittlich 3,4 Prozent sollen die so genannten Normalpreise, also die Grundpreise ohne Rabatte oder Reservierungen, im Fernverkehr ab 1. April steigen.

Kürzere Strecken günstiger

Doch während die Preisrunde für Kunden auf mittellangen Strecken zum Teil bittere Aufschläge bringt, können sich vor allem Reisende auf kürzeren Strecken freuen: Sie zahlen künftig weniger. Die wichtigsten Änderungen und Preisbeispiele für einige ICE-Verbindungen:

Bei den Grundpreisen bis 100 Kilometer ändert sich nichts. Allerdings waren die Preise in diesem Bereich vor der Preisreform vom Dezember 2002 auch deutlich niedriger. So kostet etwa eine Fahrt von Frankfurt am Main nach Mannheim heute wie ab 1. April 22,40 Euro. Ende 2002 war dieselbe Verbindung noch für 21,20 Euro zu haben.

Die Grundpreise von 100 bis 200 Kilometer sinken im Schnitt um 1,6 und maximal um 3,5 Prozent, aber auch hier hatte die Bahn vor gut einem Jahr zum Teil kräftig aufgeschlagen. Von Erfurt nach Leipzig etwa fährt der Bahnkunde ab April für 24 Euro und damit um 3,2 Prozent günstiger als derzeit. Im Dezember 2002 war der Preis für diese Strecke aber um gut fünf Prozent auf 24,80 Euro gestiegen.

Die Grundpreise von 200 bis 400 Kilometer steigen um 2,1 bis 4,4 Prozent. Die Fahrt von Hamburg nach Berlin kostet zum Beispiel statt derzeit 47,60 künftig 49 Euro, ist damit aber immer noch deutlich günstiger als vor Dezember 2002 mit 51,40 Euro.

Die Grundpreise ab 400 Kilometern klettern am kräftigsten nach oben — im Schnitt um 5,8, im Extremfall sogar um mehr als acht Prozent. Doch auch hier gilt: Die Tarife bleiben in der Regel unter dem Niveau der Zeit vor der Preisreform. Die Fahrt von München nach Frankfurt etwa verteuert sich von derzeit 64,80 auf 69 Euro, kostete ursprünglich aber 75,60 Euro. Von Berlin nach Köln reisen Bahnkunden derzeit für 80,40 Euro und ab April für 85 Euro; bis Dezember 2002 hatte dieselbe Fahrt 97,60 Euro gekostet.

Maximalpreis: Zum ersten Mal deckelt die Bahn ihre Grundpreise. Der Höchstpreis greift auf Strecken etwa ab 700 Kilometern und beträgt in der zweiten Klasse 111 Euro, in der ersten Klasse 167 Euro für die einfache Fahrt. Da auch er mit allen Rabatten kombiniert werden kann, ist mit der Bahncard 50 oder dem 50-Prozent-Frühbucherrabatt eine Fahrt von der Ostseeküste bis zum Bodensee für 55,50 Euro zu haben. Doch auch der Maximalpreis ist nicht in jedem Fall für die Kunden ein Gewinn: So gilt er ab April etwa für die Strecke Hamburg-München - und die ist derzeit noch für 107 Euro zu haben.

Streckenzeitkarten: Alle Monats- und Jahreskarten werden um 1,9 Prozent teurer.

Reservierungen: Wer künftig per Internet oder am Fahrkartenautomaten seinen Sitzplatz im IC oder ICE reserviert, muss dafür nichts mehr zahlen. Beim Buchen am Schalter, im Reisebüro oder per Telefon steigt die Reservierungsgebühr dagegen von derzeit 2,60 auf drei Euro.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: