Die Investitionen in Marketing und neue Produkte ließen den Überschuss wie auch schon in den Quartalen zuvor schmelzen. Beim Umsatz konnte der Online-Händler vom Weihnachtsgeschäft profitieren, allerdings bei weitem nicht so stark wie von Analysten erhofft.
Die Amazon.com-Aktie gab im nachbörslichen Donnerstagshandel an der Wall Street um mehr als zehn Prozent nach.
Wie der Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss in Seattle meldete, sank der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent von 347 auf 199 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie (EPS) verringerte sich von 82 auf 47 Cent. 2004 hatte Amazon.com von günstigen Steuereffekten profitiert.
Quartalsumsatz bei knapp drei Milliarden Dollar
Der Umsatz stieg von 2,54 auf 2,98 Milliarden Dollar, verfehlte allerdings die Analystenschätzungen, die einen Wert von 3,08 Milliarden Dollar vorgesehen hatten. Der operative Gewinn erhöhte sich nur leicht im Vergleich zum Vorjahr von 162 auf 165 Millionen Dollar.
Im Gesamtjahr 2005 verbuchte der Konzern einen Rückgang beim Überschuss von 588 auf 359 Millionen Dollar oder 1,39 Dollar je Aktie auf 84 Cent. Der operative Ertrag legte von 440 auf 432 Millionen Dollar zu und der Umsatz um 23 Prozent von 6,92 auf 8,49 Milliarden Dollar.
Amazon.com investiert große Summen, um sich im härter werdenden Wettbewerb gegen Konkurrenten wie eBay, Google und neuerdings auch von Einzelhändlern wie Wal-Mart Stores zu behaupten, die zunehmend ihr Online-Geschäft ausbauen.
Aussichten
Für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres stellt Amazon.com einen Umsatz zwischen 2,14 und 2,29 Milliarden Dollar in Aussicht sowie einen operativen Gewinn von 70 bis 105 Millionen Dollar. Im Gesamtjahr 2006 erwartet der Konzern die Erlöse in der Spanne von 9,85 bis 10,45 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn soll zwischen 370 und 510 Millionen Dollar betragen.
Die Analystenschätzungen für den Umsatz liegen bei 2,26 Milliarden Dollar im Quartal und 10,16 Milliarden Dollar im Gesamtjahr.