Was kommt:US-Wahlen, Siemens, BER

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Statussymbole sind out: Die Siemens-Zentrale in München, mit der Skulptur "The Wings" des amerikanischen Architekten Daniel Libeskind. (Foto: Eberhard Franke/Siemens/oh)

Die neue Woche steht nicht nur im Zeichen der Wahlen in den USA: Am Donnerstag legt Siemens-Chef Joe Kaeser die Jahresbilanz vor. Und in der SZ-Interviewreihe "Reden wir über Geld" spricht der Architekt des Berliner Pannen-Flughafens, Meinhard von Gerkan.

Von Ulrich Schäfer

Wer heute in den Urlaub fährt, der will meist vorher ganz genau wissen, worauf er sich einlässt - und was er bucht. Dabei helfen Portale wie Holiday-Check. Gegründet 1999 von Studenten aus Konstanz, ist es heute die größte deutschsprachige Bewertungsseite für Reisen. Im Montagsinterview spricht Anja Keckeisen, die 49-jährige Chefin von Holiday-Check, über falsche Kundenempfehlungen, gute Hotels und die Konkurrenz von Airbnb. Sie meint: "Wir sind nicht die Totengräber der Reisebüros." Manch Reiseverkäufer, der aufgeben musste, dürfte es anders sehen.

Das Internet kennt keinen Ladenschluss, schon gar nicht in München. Amazon liefert dort seine Produkte, die man tagsüber bestellt, noch am gleichen Tag aus - auch zu später Stunde. In Berlin hat man das anders gelöst: Dort fiel am Mittwoch vor zehn Jahren der Ladenschluss, seither ist Einkaufen (und Verkaufen) rund um die Uhr erlaubt. Andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt folgten. Bayern dagegen sperrt sich immer noch. Gut für Amazon, schlecht für den Einzelhandel!

Joe Kaeser versucht gerade, aus dem Tanker Siemens ein Schnellboot zu machen. Der Vorstandschef will dem Industriekonzern, gegründet 1847, Start-up-Kultur einhauchen, helfen soll dabei ein Brutkasten für junge Firmen namens Next 47 - der Name erinnert an das Gründungsjahr von Siemens. Bis Next 47 zum Erfolg bei Siemens beiträgt, wird es dauern. Am Donnerstag, wenn Kaeser die Bilanz für das im September abgelaufene Geschäftsjahr vorstellt, geht es eher darum: Wohin bewegt sich der Ölpreis? Was bedeuten die Krisen und Kriege in vielen Ländern? Für einen Tanker sind das Gefahren; ein Schnellboot könnte ihnen besser entkommen.

Meinhard von Gerkan ist Architekt von kontroversen Bauprojekten wie dem Berliner Flughafen BER und dem Berliner Hauptbahnhof. Im Reden-wir-über- Geld spricht er am Freitag über die teuren Fehler staatlicher Auftraggeber, bizarre Abendessen mit Bahnchef Hartmut Mehdorn und darüber, wie er, der einstige Bummelstudent, Deutschlands größte Architekturfirma schuf.

Die Jury hat getagt, und so stehen nun jene acht Start-ups fest, die am 18. November, beim Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung, um den "Gipfelstürmer"-Preis pitchen. In je drei Minuten dürfen die Gründer ihr Unternehmen auf der Bühne des Hotel Adlon präsentieren. Die Kandidaten stellen wir unter www.sz-wirtschaftsgipfel.de/gipfelstuermer vor. Sie haben Pflaster entwickelt, die sich selbst auflösen, liefern Solarcontainer nach Afrika, wollen ein Internet im All aufbauen, vernetzen Parkhäuser, bauen Batteriemodule für E-Autos, rüsten Häuser mit digitalen Schlössern aus, fertigen Einmalgeschirr aus Laub und schlaue 3-D-Sensoren.

Was noch? Am Dienstag entscheiden Amerikas Bürger darüber, wer ihr Land regiert. Sie haben die Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Kandidaten. Und so möchte man ihnen am liebsten einen Satz zurufen, der von Albert Camus stammt. Sein Geburtstag jährt sich am Tag vor der Wahl zum 103. Mal. Er meinte: "Der Mensch ist nichts an sich. Er ist nur eine grenzenlose Chance. Aber er ist der grenzenlos Verantwortliche für diese Chance."

© SZ vom 05.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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