Was kommt:Übers Geld

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Christoph Werner, DM Drogerie, 2017 Christoph Werner, Geschäftsführer Marketing und Beschaffung dm-drogerie markt GmbH & Co. KG. Er ist Sohn des Firmengründers Götz Wolfgang Werner. (Foto: Matthias Ferdinand Döring)

Über Geld reden wir jeden Freitag. In der nächsten Woche geht es auch an den meisten anderen Tagen bei uns um interessante Menschen und deren Verhältnis zum Geld.

Von Ulrich Schäfer

Über Geld reden wir jeden Freitag, das Interview mit Menschen jenseits der Wirtschaft gehört seit neun Jahren zu den prägenden Elementen des SZ-Wirtschaftsteils. In der nächsten Woche geht es aber auch an den meisten anderen Tagen bei uns um interessante Menschen und deren Verhältnis zum Geld.

Gleiches Geld für alle? Das ist die entscheidende Frage im Montagsinterview. Christoph Werner, Sohn des dm-Gründers Götz Werner, erklärt, warum das bedingungslose Grundeinkommen ein Thema für den Bundestagswahlkampf sein sollte. Er findet die Idee ebenso gut wie sein Vater, der seit vielen Jahren der prominenteste Vorkämpfer hierzulande für das Grundeinkommen ist: "Die Frage, wie Menschen sich die Güter, die mit immer weniger Arbeitseinsatz hergestellt werden, künftig überhaupt noch leisten können, wird früher oder später auf uns zukommen", sagt Werner jr. ). Und er warnt: "Andernfalls verhungern wir im Überfluss."

Mehr Geld für Frauen? Darum geht es im Mittwochsporträt über Chris Sacca. Er ist eine der einflussreichsten Menschen im Silicon Valley, investiert in Firmen wie Uber und Twitter und hat damit sehr viel Geld verdient. Jetzt kämpft der Milliardär gegen die Diskriminierung. Denn Start-ups mit Frauen an der Spitze bekommen noch immer weniger Wagniskapital von Investoren - obwohl sie bessere Erfolgsaussichten haben. Sacca will das ändern. "Wenn man nicht in sie investiert, kann es nur daran liegen, dass man Geld hasst."

Macht zu viel Geld verrückt? Darum geht es am Freitag im "Reden wir über Geld" mit dem Rapper Marten Laciny, bekannt als Marteria. Der ehemalige U17-Fußballnationalspieler aus Rostock spricht über seine Model-Jobs in New York und seine Mutter, die ihm damals Geld überwies, damit er sich etwas zu essen kaufen konnte. Geld, sagt der 34-jährige, "macht alles leichter, aber es macht auch wahnsinniger. Die Leute haben dann Hunger auf mehr und kriegen so 'ne ganz verrückte Angst davor, es zu verlieren. Das merk ich selbst. Es ist besser, weniger Geld zu haben."

Billiges Geld für alle - was heißt das für die Banken? Darum geht es in der nächsten Woche in einer Reportage vom Tegernsee. Josef Paul, der Chef der dortigen Raiffeisenbank in Gmund, wurde im August 2016 auch überregional bekannt: Seine Bank führte als erste in Europa einen Negativzins auf das Ersparte von Privatkunden ein - weil es andernfalls in Zeiten des Nullzinses kaum noch möglich wäre, mit dem Bankgeschäft genug Geld zu verdienen. Selbst in Italien oder Japan berichteten Medien über den Mann aus jenem Ort, in dem Ludwig Erhard seinen Lebensabend verbrachte. Neun Monate später zieht Paul eine positive Bilanz und versteht nicht, warum andere Banken es nicht auch so machen. "Das ist", sagt Josef Paul, "für mich die natürlichste Sache der Welt, dass ich Kosten, die ich selber habe, an die Kunden weitergebe."

Was noch? An diesem Samstag wird der Schweizer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Peter von Matt ("Das Kalb von der Gotthardpost", "Liebesverrat") 80 Jahre alt. Von ihm stammt eine Erkenntnis, der man als Journalist - aber hoffentlich auch als Zeitungsleser - nur schwer widersprechen kann: "Die Sprache ist unsere zweite Luft."

© SZ vom 20.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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