Was kommt:In Italien am Pool

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(Foto: dpa)

Der Staat steckt Milliarden in die Bank Monte dei Paschi. Wir erklären, wie es in Italien weitergeht - und schreiben über Start-ups und Hebammen.

Von Bastian Brinkmann

Es gibt zwei Arten von Smartphone- Besitzern. Die einen veröffentlichen ihre Urlaubsfotos auf Instagram, der Fotoplattform, auf der man die Leute noch mit dem Hashtag #summer darauf hinweist, dass das jetzt ein Sommer-Foto ist. Die anderen fotografieren den Pool und laden das Bild als Profilfoto bei Whatsapp hoch. Das ist oft nicht die große Foto-Kunst. Aber immerhin wissen dann alle Leute, auch ohne Hashtag: Der ist im Urlaub. Ein Pool-Profil-Foto ist eine gute Erinnerung, dem Kollegen im Urlaub doch keine Nachricht zu schreiben, sondern ihn in Ruhe zu lassen.

Wer in Italien am Pool liegt, wird am Dienstag wohl den Feiertag bemerken: Ferragosto, Mariä Himmelfahrt. Die Banken haben zu. Auch die Portale des Palazzo Salimbeni bleiben geschlossen. Hier sitzt die Bank Monte dei Paschi di Siena . 545 Jahre nach ihrer Gründung steht die Bank nun unter staatlicher Kontrolle. Fast vier Milliarden Euro investieren die italienischen Steuerzahler in das Institut. Am Montag analysiert Ulrike Sauer, wie es mit der Bank weitergeht. Denn Italien geht es wirtschaftlich immer noch schlechter als vor Ausbruch der Finanzkrise. Die jährliche Wirtschaftsleistung liegt rund sechs Prozent unter dem Wert von 2007. In Deutschland hat sich das Bruttoinlandsprodukt seitdem trotz Krisen-Delle um fast elf Prozent gesteigert.

Während im Silicon Valley gereizte Diskussionen über Macho-Kultur bei IT-Riesen und deren Geldgebern geführt werden, avanciert in Paris eine Frau zur Führungsfigur der aufstrebenden französischen Tech-Szene: Roxanne Varza, 32, ist die Chefin von Station F, dem weltweit größten Start-up-Campus, der jüngst an der Seine eröffnet wurde. Varza ist Amerikanerin und sogar im Valley aufgewachsen - dem Sehnsuchtsort schlechthin für viele in der Branche. Sie jedoch wollte von dort so früh wie möglich weg. "Es war eine Flucht", sagt Varza. Weniger vor dem männerdominierten Milieu als vor der Langweile: In Kalifornien sei die Ordnung unter den Tech-Unternehmen längst geregelt. Dagegen sei in Paris - ausgerechnet in dieser vermeintlich erstarrten Museumsstadt - noch Platz für Neues. Und abgesehen davon sei sie hier zwar mit flirtfreudigen Männern, nicht jedoch mit plumpem Sexismus konfrontiert, beteuert die Frau, die Leo Klimm im Mittwochsporträt vorstellt.

Mit unerfahrenen Eltern lässt sich ein gutes Geschäft machen, sie geben aus Unsicherheit unglaublich viel Geld fürs Baby aus. "Konsum-Terror" nennt das die Hebamme Livia Görner im "Reden wir über Geld" am Freitag. Woher kommt diese Hilflosigkeit? "Viele Eltern kennen aus ihren Familien den Umgang mit Neugeborenen und kleinen Kindern selbst nicht mehr." Nach jahrzehntelanger Erfahrung gibt sie Einblick, warum das Thema Geburt von Ideologien beherrscht ist, erklärt, weshalb die teuersten Kinderwägen oft schlecht sind, und warum Männer im Kreißsaal nicht nerven. Außer vielleicht, wenn sie ihrem Kind während der Entbindung zureden: "Wolfgang, du trägst keine Schuld."

Was noch? Am Dienstag ist auch in Bayern Feiertag, es erscheint keine Ausgabe der SZ. Auf SZ.de berichten wir natürlich weiter - das kann man auch gut am Pool lesen.

© SZ vom 12.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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