Was kommt:Der SZ-Wirtschaftsgipfel

Lesezeit: 2 min

(Foto: Alessandra Schellnegger)

"Führen in unsicheren Zeiten" lautet diesmal das Motto des jährlichen Wirtschaftsgipfels der Süddeutschen Zeitung in Berlin - drei Tage lang, zum zehnten Mal. Unter anderem sind EU-Parlamentspräsident Martin Schulz und Frankreichs Premier Manuel Valls dabei.

Von Marc Beise

Was kommt? Das kommt: der jährliche Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung, drei Tage lang ab Donnerstag in Berlin, zum zehnten Mal. Das Motto lautet diesmal: "Führen in unsicheren Zeiten" - und es sind wahrlich unsichere Zeiten. Erst das Brexit-Votum der britischen Wähler, das die europäische Integration vor neue Herausforderungen stellt. Dann die Präsidenten-Entscheidung des amerikanischen Volkes: Beides wird die 450 Teilnehmer im Hotel Adlon in Berlin intensiv beschäftigen.

Als BMW-Chef Harald Krüger am Mittwochmorgen vom Wahlsieg Donald Trumps erfuhr, sagte er sich: Erst einmal abwarten, wie es mit der Wirtschafts- und Außenpolitik nun weitergeht. Krüger ist wie viele seiner Kollegen aus der Industrie besorgt: Sein Konzern lebt vom freien Welthandel, im amerikanischen Spartanburg steht das weltweit größte BMW-Werk. Was der BMW-Chef von Trump erwartet, lesen Sie im Montagsinterview. Am Donnerstag auf dem Podium muss Krüger erklären, wie er, BMW und die deutsche Autoindustrie sich der Herausforderung aus dem Silicon Valley erwehren wollen, wo die Internetfirmen längst das Auto der Zukunft skizzieren; Google-Manager Philipp Justus bringt dazu Informationen aus erster Hand mit nach Berlin.

Erst in der Zeitung, dann beim Wirtschaftsgipfel: Das gilt auch für zwei europäische Regierungschefs: Manuel Valls, französischer Premier, wird zu Wochenbeginn in Paris den SZ-Korrespondenten Leo Klimm und Christian Wernicke ein Interview geben, das am Donnerstag in die Zeitung findet - jener Tag, an dem Valls das SZ-Treffen eröffnen und sich den Fragen der Chefredakteure Kurt Kister und Wolfgang Krach stellen wird. Bereits am Dienstag, in einem 16-seitigen Special zum Wirtschaftsgipfel, äußert sich Liechtensteins Premier Adrian Hasler zu den Steuertricks von Bürgern, Unternehmen und Staat. "Das Modell Steueroase ist nicht zukunftsfähig", das ist eine Aussage, die man von einem Liechtensteiner Verantwortlichen so vor einigen Jahren noch nicht gehört hätte. Hasler nimmt am Samstag in Berlin an einem Podium zum Thema Steuergeheimnis und Steuerpolitik teil. Mit dabei Frederik Obermeier, einer der maßgeblichen Autoren der Panama-Papers, mit der die SZ im Frühjahr die Welt aufgeschreckt hat.

Höhepunkt des Wirtschaftsgipfels ist am Donnerstag die "Nacht der europäischen Wirtschaft" im Museum für Kommunikation, in der ein wichtiger Europäer den Zustand der Welt beleuchtet. Einen Besseren als Martin Schulz hätte man dafür nicht finden können: Der SPD-Politiker ist nicht nur als Präsident des Europäischen Parlaments im Herzen des Sturms, der gerade Europa durchschüttelt, er gilt auch als innenpolitische Mehrzweckwaffe der Sozialdemokraten und möglicher Kanzlerkandidat - wenn Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel sich den Hut nicht selbst aufsetzt.

Was noch? Josef Ackermann, einst gefeierter Chef der Deutschen Bank, erlebte zuletzt Kritik und Häme für seinen Anteil am Niedergang des einst stolzen Traditionshauses. Seit Jahren schweigt er zu den Vorwürfen - beim SZ-Wirtschaftsgipfel wird er sich der Kritik stellen. Diese und alle anderen Panels kann man im Netz verfolgen unter " www.sz-wirtschaftsgipfel.de/live".

© SZ vom 12.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: