VW-Affäre:Bosch wehrt sich

In einem Brief an die Belegschaft geht das Unternehmen auf Vorwürfe im Abgas-Skandal ein - und bereitet die Mitarbeiter schon mal auf negative Schlagzeilen vor. Die Kritik werde man ernst nehmen, erklärt das Management.

Nach den verschärften Vorwürfen gegen Bosch, an den VW-Abgasmanipulationen beteiligt gewesen zu sein, hat sich der Konzern in einem Schreiben an die Belegschaft gewandt. Anlass dafür sind die in der vergangenen Woche bekannt gewordenen neuen Anschuldigungen in den USA, wonach Bosch eine "Schlüsselrolle" bei den Abgas-Manipulationen gespielt habe und 38 Mitarbeiter am Betrug beteiligt gewesen sein sollen.

In dem am Freitag im Intranet veröffentlichten Schreiben, das der SZ vorliegt, heißt es nun: "In einer Klageschrift stellen die Kläger ihre Sicht der Dinge dar. Damit noch nichts über die Richtigkeit oder Stichhaltigkeit der Vorwürfe gesagt." Mitarbeiter sollten keine "vorschnellen Schlüsse" ziehen. Anwälte von Bosch hatten die neuen Vorwürfe in den USA schon unmittelbar nach Bekanntwerden als "wild und unbegründet" bezeichnet. Wie es in dem Schreiben nun heißt, habe der Konzern inzwischen erwirkt, dass Namen von Bosch-Mitarbeitern in der öffentlich zugänglichen Fassung der Klageschrift geschwärzt werden müssen. Es gehe darum, "Persönlichkeitsrechte zu schützen". Auch eine Verwicklung von Bosch-Chef Volkmar Denner wies der Konzern zurück.

© SZ vom 05.09.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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