Volkswagen:Zoff für Nummer drei

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Volkswagen zwischen Freud und Leid: Der Konzern steigt zwar zum drittgrößten Autokonzern auf, doch es es gibt Ärger um die Beschäftigten von Auto 5000 - und um das VW-Gesetz.

Die IG Metall will bei VW bereits im kommenden Jahr die Aufnahme der Beschäftigten der Tochter Auto 5000 in den Haustarifvertrag erreichen. "Unser Ziel ist die Integration der rund 4200 Beschäftigten Anfang 2009", sagte Niedersachsens IG-Metall-Chef Hartmut Meine dem Handelsblatt.

Die Beschäftigten der VW-Tochter Auto 5000 sollen in den Haustarifvertrag aufgenommen werden. (Foto: Foto: dpa)

Die Aufnahme der bisher schlechter gestellten Mitarbeiter der Tochter will die Gewerkschaft in der anstehenden Tarifrunde bei dem Konzern durchsetzen. Am Donnerstag dieser Woche treffen sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite das erste Mal zum Tarifgespräch. Der aktuelle Tarifvertrag läuft noch bis Ende November.

"Dabei muss es aber um ein Gesamtpaket gehen, bei dem Aufwand und Nutzen in Relation stehen", schränkte VW-Chef Martin Winterkorn ein. Gelinge keine Einigung, "bleibt alles, wie es ist". Das Tarif-Modell Auto 5000 war im August 2001 als Projekt zur Einstellung von Langzeitarbeitslosen vereinbart worden.

Ärger um das VW-Gesetz

Währendessen weigere sich die Bundesregierung im Streit um das VW-Gesetz, der EU-Aufforderung zu folgen, das Vetorecht Niedersachsens für wichtige Entscheidungen bei Volkswagen abzuschaffen, berichtet die Börsen-Zeitung.

Die von der Bundesregierung geplante Neuauflage des VW-Gesetzes sieht eine Sperrminorität bei der VW-Hauptversammlung für wichtige Entscheidungen vor. Das sichert dem Land Niedersachsen, das etwas mehr als 20 Prozent der Anteile hält, ein Vetorecht. Nach dem Aktienrecht üblich ist eine Sperrminorität von 25 Prozent.

Auch in den Bundesländern wächst der Widerstand gegen das VW-Gesetz. Baden-Württemberg wolle in der kommenden Woche einen Vorstoß zur Abschaffung des Gesetzes unternehmen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Justizminister Ulrich Goll halte das VW-Gesetz 50 Jahre nach dessen Erlass für "ordnungspolitisch überholt". Er störe sich vor allem daran, dass die Bundesregierung nur die vom EuGH ausdrücklich gekippten Regelungen abschaffen wolle, heißt es.

VW weltweit auf Platz drei der Autobauer

Freuen kann sich der Volkswagen-Konzern über seinen frisch eingenommenen Platz drei in der Rangliste der größten Autobauer der Welt. Wie die Bild-Zeitung berichtet, konnte sich VW mit weltweit 3,31 Millionen verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr 2008 vor den Ford-Konzern schieben, der 3,22 Millionen Fahrzeuge verkaufte. Auf dem ersten Platz liegt der japanische Autobauer Toyota mit 4,82 Millionen Fahrzeuge, gefolgt vom US-Konzern General Motors mit 4,54 Millionen.

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