Über Geschmack kann man streiten. Über Rekorde - und das ist einer speziellen Kundschaft offenbar wichtiger - ganz sicher nicht. Der unbekannte Bieter, der diesen Diamanten jetzt in New York für 22 Millionen Dollar (umgerechnet 20 Millionen Euro) ersteigert hat, kann sich also sicher sein: Er hat den größten Stein erstanden, der in dieser Brillanz und Klarheit jemals auf einer Auktion gezeigt wurde.
Und sollte die Angebetete, die das Schmuckstück demnächst an den Finger gesteckt bekommt, da immer noch nicht ausreichend beeindruckt sein, vielleicht weil sie altmodischen Vorstellungen von Anmut und Eleganz anhängt? Dann kann ihr zukünftiger Partner hauchen: "Hundert Karat, Baby." Oder auch: "So durchsichtig, dass man ihn nur mit einem Becken Eiswasser vergleichen könnte." Aber damit würde er nur die Anpreisung des Auktionshauses Sotheby's nachplappern - und das wäre ja stillos.
Sotheby's hatte einigen Aufwand betrieben, um die passende Kundschaft auf diesen besonderen Stein aufmerksam zu machen: In Katar, Dubai, Hongkong, London, Los Angeles und New York wurde er ausgestellt. Zuvor hatten Spezialisten mehr als ein Jahr lang an seiner Form gefeilt.