Unzüchtige Bilder:Chefredakteur des indonesischen Playboy in Bedrängnis

Der Angeklagte soll "die Gesellschaft in Verwirrung gebracht" gebracht haben - sagt die Justiz. Dass die abgebildeten Frauen nicht nackt waren, spielt keine Rolle.

Dem Chefredakteur der indonesischen Ausgabe des Playboy droht eine Gefängnisstrafe wegen der Veröffentlichung "unzüchtigen" Materials.

(Foto: Foto: AFP)

Die Staatsanwaltschaft plädierte am Dienstag in dem Prozess in Jakarta für eine zweijährige Haftstrafe für den 42-jährigen Erwin Arnada. Vor dem Gerichtsgebäude machten derweil hunderte Demonstranten ihrer Empörung über die Fotos leichtbekleideter Frauen im indonesischen Playboy Luft.

Der Angeklagte habe "die Gesellschaft in Verwirrung gebracht" und könne der "Moral des Landes schaden", sagte Staatsanwalt Resmi Muchtar vor Gericht. Arnada verteidigt sich dagegen mit dem Hinweis, dass im indonesischen Playboy - im Gegensatz zu den Ausgaben in anderen Ländern - keine Fotos nackter Frauen gezeigt werden.

Die Frauen im indonesischen Playboy werden allerdings mit nackten Beinen und tiefen Dekolletées gezeigt, was streng gläubige Muslime in Indonesien als Affront empfinden.

Im größten muslimischen Land der Welt gibt es jedoch andere Männermagazine, die freizügiger sind als der im vergangenen April gestartete Playboy.

Gleichwohl wurde das Magazin schon vor Beginn des Prozesses gegen Arnada zur Zielscheibe wütender Proteste. So verlegte das Magazin seinen Sitz von Jakarta auf die mehrheitlich hinduistische Insel Bali, nachdem Kritiker das Redaktionsgebäude in der Hauptstadt angegriffen hatten. Der Prozess gegen Arnada soll am 22. März mit dem Plädoyer der Verteidigung fortgesetzt werden.

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