Uno-Programm:Siemens nennt Vorwürfe im Öl-für-Lebensmittel-Skandal "voreilig"

Bei eigenen Nachforschungen sollen sich Anschuldigungen gegen Siemens in Frankreich und in der Türkei sowie gegen Osram im Nahen Osten nicht bestätigt haben.

Der Siemens-Konzern hat Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Skandal um das irakische Programm Öl-für-Lebensmittel als "voreilig und ungerechtfertigt" bezeichnet.

Bei eigenen Nachforschungen hätten sich erhobene Anschuldigungen gegen Siemens in Frankreich und in der Türkei sowie gegen Osram im Nahen Osten nicht bestätigt, sagte ein Siemens-Sprecher am Freitag in München.

Es seien keine veranlassten oder geduldeten Zahlungen an irakische Amtsträger bekannt. In dem UN-Untersuchungsbericht heißt es, die UNO gehe davon aus, dass Firmen des Siemens-Konzerns insgesamt 1,6 Millionen Dollar gezahlt hätten.

Mehr als 2200 Firmen sollen beteiligt sein

Der Autokonzern DaimlerChrysler, der in dem Bericht ebenfalls genannt wird, lehnte eine Stellungnahme ab. In Anbetracht laufender Ermittlungen werde der Konzern zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Kommentar abgeben, erklärte DaimlerChrysler in Stuttgart.

In den Skandal sind nach Erkenntnissen des UN-Untersuchungsausschusses mehr als 2200 Firmen verwickelt.

Insgesamt hätten Unternehmen aus 66 Ländern der Regierung des damaligen irakischen Machthabers Saddam Hussein rund 1,8 Milliarden Dollar Schmiergelder gezahlt, erklärte der Ausschussvorsitzende und ehemalige US-Notenbankchef Paul Volcker am Donnerstag bei der Vorlage des letzten Teils seines Berichts.

Er betonte zugleich, die Nennung eines Unternehmens im Bericht bedeute nicht unbedingt, dass es von illegalen Zahlungen gewusst, sie veranlasst oder genehmigt habe.

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