Technologie:Sparplan bei Bombardier

Der kanadische Flugzeug- und Zughersteller streicht Tausende Stellen. Erst im Februar hatte der Konzern angekündigt, mehr als 1400 Stellen in Deutschland zu streichen, was schon größtenteils umgesetzt wurde. Nun sind wieder Jobs in Gefahr.

Der kanadische Flugzeug- und Bahntechnik-Hersteller Bombardier will zum zweiten Mal in diesem Jahr Stellen streichen - möglicherweise auch in Deutschland. Der Konzern kündigte am Freitag in Montréal an, bis 2018 weltweit 7500 Jobs abzubauen. Das entspricht rund zehn Prozent der Belegschaft. Rund zwei Drittel dieser Stellen sollen demnach in der vor allem in Deutschland angesiedelten Bahn- und ein Drittel in der Luftfahrtsparte wegfallen. Ein Sprecher der Bombardier-Bahnsparte mit Hauptsitz in Berlin sagte auf Anfrage, es sei noch unklar, welche Auswirkungen die Pläne des Gesamtkonzerns auf Landesebene hätten. Ein Stellenabbau auch in Deutschland könne aber nicht ausgeschlossen werden. Hierzulande beschäftigt Bombardier derzeit rund 8500 Mitarbeiter, darunter 900 Leiharbeiter.

Erst im Februar hatte der Konzern angekündigt, mehr als 1400 Stellen in Deutschland zu streichen, was den Angaben zufolge schon größtenteils umgesetzt wurde. Nun sind bis zu 5000 Arbeitsplätze gefährdet. Bombardier verfügt über Standorte in Görlitz, Bautzen, Hennigsdorf bei Berlin, Kassel, Mannheim, Siegen und Berlin. Das Unternehmen fertigt Nahverkehrszüge und ist an der ICE-Produktion für die Deutsche Bahn beteiligt.

Laut der Konzernzentrale sind in Kanada 2000 Jobs von den Maßnahmen betroffen. Es handelt sich um einen größeren Sparplan, mit dem das Unternehmen wettbewerbsfähiger werden will. Konzernchef Alain Bellemare erhofft sich bis 2018 Einsparungen von 300 Millionen US-Dollar. Der Konzern fuhr im zweiten Quartal einen Verlust von 490 Millionen Dollar ein, auch das laufende Sanierungsprogramm belastete das Ergebnis. Ausgelöst hatte die Krise bei Bombardier aber die Entwicklung eines Regionaljets, bei der die Kosten aus dem Ruder liefen.

© SZ vom 22.10.2016 / Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: