Tarifrunde:Kannegiesser signalisiert Kompromissbereitschaft

Versöhnliche Töne im Tarifkonflikt: Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser geht auf die Arbeitnehmer zu - und gibt sich milde.

Nach der Gewerkschaft haben nun auch die Arbeitgeber kurz vor der entscheidenden Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie Entgegenkommen signalisiert. "Wir werden uns nach Kräften bemühen, am Dienstag zu einer Einigung zu kommen", sagte der Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser dem Handelsblatt "Beide Seiten, die IG Metall genauso wie wir, werden sich jetzt aufeinander zu bewegen."

Protest der Metaller: Sie pochen auf acht Prozent mehr Lohn. (Foto: Foto: dpa)

Konstruktives Signal

Den jüngsten Vorschlag der Gewerkschaft für einen Tarifabschluss mit längerer Laufzeit bewertete Kannegiesser als positiv. "Das ist in jedem Fall ein konstruktives Signal", sagte der Gesamtmetall-Chef. Es zeige, "dass auch die IG Metall bereit ist, aktiv Lösungen zu suchen."

Der Chef des Metall-Arbeitgeberverbandes in Nordrhein- Westfalen, Horst-Werner Maier-Hunke, forderte ein Tarifergebnis, das auch Betriebe mit Schwierigkeiten verkraften könnten. "Wir brauchen einen Abschluss, der flexibel ist", sagte er der Financial Times Deutschland. Kleinere Betriebe und Zulieferer litten besonders unter dem Konjunkturabschwung und Auftragsrückgängen. Die Krise werde schon bald bei den Arbeitnehmern ankommen. Er rechne damit, dass Kurzarbeit oder Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung nötig würden.

Am Dienstag kommen die Tarifparteien im Pilot-Bezirk Baden-Württemberg zu ihrer nächsten Verhandlungsrunde zusammen. Für den Fall eines Scheiterns hat die IG Metall für die darauffolgende Woche Streiks angekündigt.

Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Branche. Die Arbeitgeber haben bislang einen Aufschlag um 2,1 Prozent und eine Einmalzahlung geboten.

© sueddeutsche.de/Reuters/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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