Streit um Schuh:Noch eine Schlappe

Puma findet, dass Dolce&Gabbana seine Fell-besetzte Latsche kopierte. Das Gericht findet, Latsche ist nicht gleich Latsche.

Puma hat einen juristischen Streit gegen das Luxuslabel Dolce&Gabbana verloren. Die Italiener dürfen in Deutschland weiter ihre teuren Badelatschen mit Fellriemen verkaufen, die einem wesentlich billigeren Puma-Modell ähnlich sehen. Das Münchner Oberlandesgericht sieht darin keinen Verstoß gegen den lauteren Wettbewerb. Puma hatte schon in der ersten Instanz verloren, die Richter wiesen am Donnerstag in der zweiten Instanz auch die Berufung des Herzogenauracher Unternehmens ab. "Wir meinen, dass hier kein Wettbewerbsverstoß vorliegt", sagte Richter Gunnar Cassardt.

Das vermeintliche Original von Puma. (Foto: N/A)

Die Anwälte von Puma hatten argumentiert, das deutsche Unternehmen sei der eigentliche modische Vorreiter gewesen: Die Kombination von klassischer Badelatsche und Fellriemen habe die Badelatsche "aus der Schweiß- und Umkleidekabinen-Ecke" herausgeholt. Andererseits sei die Fellapplikation von der Pudel- und Chihuahua-Assoziation befreit. Die Italiener verwiesen darauf, dass die Zielgruppe eine ganz andere sei. Diese Aussage ist mittlerweile empirisch deutlich bewiesen: Dolce&Gabbana verkaufte dem Gericht zufolge im vergangenen Jahr deutschlandweit insgesamt drei Paare seiner knapp 500 Euro teuren und mit echtem Nerz besetzten Badeschlappen - zwei davon wurden von Puma-Testkäufern erstanden.

© SZ vom 13.07.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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