Sponsorship:FC Bayern fliegt auf Katar

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Lufthansa scheidet nach 14 Jahren als Sponsor des Vereins aus - und wird nun durch den arabischen Konkurrenten Qatar Airways ersetzt. Die Deutschen sind nicht erfreut, aber sie wollen nicht noch mehr drauflegen.

Von Caspar Busse, München

Es ist das Ende einer langen Partnerschaft: Ende Juni wird Lufthansa überraschend als wichtiger Sponsor des FC Bayern Münchens ausscheiden - und künftig durch den arabischen Konkurrenten Qatar Airways ersetzt. Bei der deutschen Airline zeigte man sich wenig erfreut; die Araber hätten deutlich mehr Geld geboten, heißt es. Lufthansa-Chef Carsten Spohr wollte da nicht mehr mitgehen. Lufthansa war seit 2004 Sponsor der Bayern. Nun müsse man entscheiden, ob man sich bei einem anderen Fußballklub oder in einer anderen Sportart engagieren werde. Lufthansa ist auch Sponsor der deutschen Fußballnationalmannschaft, die Tochter Eurowings unterstützt Borussia Dortmund. Auf innerdeutschen und europäischen Strecken werde Lufthansa weiter die Mannschaft des FC Bayern fliegen - auf Charterbasis, sagte eine Sprecherin.

Von Juli an wird nun die staatliche Fluggesellschaft Qatar Airways Lufthansas Posten als Sponsor übernehmen und auch mit ihrem Logo auf dem Ärmel der Bayern-Kicker werben. Bislang schon hatte der Hamad International Airport, der Flughafen von Doha, mit dem deutschen Rekordmeister geworben. Der gehört zur selben Staatsholding wie Qatar Airways. Die Fluglinie, die bis zum vergangenen Sommer auch auf den Trikots des FC Barcelona geworben hat, übernimmt den Sponsorvertrag und stockt auf, der Kontrakt mit den Bayern soll bis 2023 laufen, heißt es. In Katar soll die Fußball-WM 2022 stattfinden.

Der FC Bayern München machte 2017 einen Umsatz von 640 Millionen Euro, ein größerer Teil davon entfällt auf Sponsoreinnahmen. Zu den wichtigsten Unterstützern gehören Deutsche Telekom als Trikotsponsor, Allianz als Namensgeber des Stadions, Adidas als Ausrüster, Audi als Mobilitätspartner, die letzten drei Konzerne sind auch mit jeweils 8,3 Prozent an der Fußballabteilung beteiligt, der Rest gehört dem Verein selbst.

© SZ vom 21.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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