Sparpläne bei General Motors:GM streicht Jobs und Dividende

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Mit drastischen Ausgabensenkungen und Stellenstreichungen will der angeschlagene US-Autobauer General Motors zurück auf die Erfolgsspur. Konzernchef Wagoner sprach von einer "aggressiven Antwort" auf Marktanforderungen.

Der mit Milliardenverlusten kämpfende US-Autobauer General Motors (GM) weitet seinen Stellenabbau massiv aus und legt ein zusätzliches drastisches Sparprogramm auf. GM-Chef Rick Wagoner stellte einen Sanierungsplan vor, der Einsparungen bei den Lohnkosten um 20 Prozent vorsieht.

Die geplanten Stellenstreichungen und Sparmaßnahmen sind laut GM-Chef Rick Wagoner einer "aggressive Antwort auf die Herausforderungen des heutigen US-Automarkts". (Foto: Foto: AP)

Das Management plane bis Ende 2009 vor allem in der Verwaltung in Nordamerika Stellen zu streichen, erklärte der für das Tagesgeschäft zuständige Vorstand Fritz Henderson. Den Angestellten sollen demnach Abfindungen und ein früherer Ruhestand angeboten werden.

Wie viele Stellen gestrichen werden, teilte GM nicht mit. Zuletzt hatte der Konzern in Nordamerika 32.000 Angestellte. Zudem plane das Management die Gesundheitsversorgung von Pensionären zu streichen sowie Bonuszahlungen für Vorstandsmitglieder für das Jahr 2008 auszusetzen, teilte GM mit.

Außerdem soll der Bau PS-starker, schwerer Wagen, die zuletzt wegen der hohen Benzinkosten nur noch schwer zu verkaufen waren, weiter eingeschränkt werden. Stattdessen will Amerikas größter Autokonzern mehr verbrauchsarme Fahrzeuge anbieten.

"Schlechtere Marktbedingungen"

Ferner sollen die Ausgaben um 1,5 Milliarden Dollar gesenkt werden. Die GM-Aktie legte nach dem Bekanntwerden der Pläne kurz nach Börsenbeginn um 2,5 Prozent zu.

Das GM-Management kündigte ferner an, Vermögenswerte im Wert von bis zu vier Milliarden Dollar abzustoßen und ein Darlehen in Höhe von mindestens zwei Milliarden Dollar aufzunehmen. Auf diese Weise will GM seine Kapitaldecke bis 2009 um 15 Milliarden Dollar stärken. Der Autobauer erklärte auch, die Dividendenzahlungen bis auf weiteres zu streichen.

GM-Chef Wagoner bezeichnete den Plan als "aggressive Antwort auf die Herausforderungen des heutigen US-Automarkts". Wie die US-Konkurrenten Ford und Chrysler leidet GM derzeit unter gestiegenen Materialkosten, dem hohen Ölpreis und einem schwächelnden US-Markt.

"Die Marktbedingungen haben sich in den vergangenen Wochen noch einmal verschlechtert", sagte Wagoner. Das Unternehmen hatte bereits Anfang Juni ein Restrukturierungsprogramm verkündet, nach dem vier Pickup-Fabriken mit etwa 100.000 Beschäftigten geschlossen werden sollen.

© AFP/dpa/Reuters/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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