Siemens-Affäre:Chronik einer Krise

Lesezeit: 3 min

Es geht um Millionen Euro: Schmiergeldvorwürfe, Finanzen für zweifelhafte Arbeitnehmer-Vertreter und Kartellstrafen.

15. November 2006: Ermittler der Münchner Staatsanwaltschaft durchsuchen Siemens-Büros in Deutschland und Österreich nach Hinweisen auf Korruption bei Auslandsgeschäften. Mehrere Manager werden verhaftet. Die Staatsanwaltschaft schätzt den Umfang der Schmiergeldzahlungen auf 200 Millionen Euro.

11. Dezember 2006: Der Ex-Siemens-Vorstand Thomas Ganswindt wird verhaftet. Er war von 2004 bis 2006 im Zentralvorstand für die Telekommunikation zuständig; hier soll es das System schwarzer Kassen gegeben haben.

12. Dezember 2006: Die Konzernspitze äußert sich erstmals im Detail zu den Korruptionsvorwürfen. Finanzvorstand Joe Kaeser spricht von zweifelhaften Zahlungen in Höhe von 420 Millionen Euro. Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer sagt, er habe von schwarzen Kassen bis zur Razzia im November nichts gewusst. Siemens muss die Bilanz für das Geschäftsjahr 2005/06 korrigieren.

24. Januar 2007: Wegen illegaler Preisabsprachen verhängt die EU eine Kartellstrafe von 419 Millionen Euro gegen Siemens.

25.Januar 2007: Auf der Hauptversammlung erhält Heinrich von Pierer bei der Abstimmung über die Entlastung 34 Prozent Nein-Stimmen, die Aktionäre üben scharfe Kritik. Pierer kündigt an, an Aufsichtsratssitzungen zur Korruptionsaffäre nicht mehr teilzunehmen; Rücktrittsforderungen lehnt er ab.

14. Februar 2007: Über Jahre soll der Konzern Millionen Euro an den Chef der Arbeitnehmervereinigung "Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger" (AUB), Wilhelm Schelsky, gezahlt haben. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft durchsucht Büros in Erlangen, Nürnberg und München. Schelsky sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

13. März 2007: Vor dem Landgericht Darmstadt beginnt ein Prozess gegen ehemalige Siemens-Manager wegen des Schmiergeldverdachts in der Kraftwerksparte.

27. März 2007: Siemens-Zentralvorstand Johannes Feldmayer wird wegen des Verdachts der Untreue verhaftet. Er soll die Überweisungen in Millionenhöhe an AUB-Chef Schelsky abgezeichnet haben. Bis auf weiteres wird Feldmayer als Vorstand suspendiert. Gegen Kaution kommt er am 4.April wieder frei.

2. April 2007: Die IG Metall stellt Strafanzeige gegen Siemens. Nach Auffassung der Gewerkschaft hat Siemens mit illegalen Zahlungen die konkurrierende AUB unterstützt.

19. April 2007: Heinrich von Pierer kündigt seinen Rücktritt als Aufsichtsratschef an. Zuvor hatten ihn Aufsichtsräte zum Rückzug gedrängt.

15. November 2007: Ermittler der Münchner Staatsanwaltschaft durchsuchen Siemens-Büros in Deutschland und Österreich nach Hinweisen auf Korruption bei Auslandsgeschäften. Mehrere Manager werden verhaftet. Die Staatsanwaltschaft schätzt den Umfang der Schmiergeldzahlungen auf 200 Millionen Euro.

11. Dezember 2007: Der Ex-Siemens-Vorstand Thomas Ganswindt wird verhaftet. Er war von 2004 bis 2006 im Zentralvorstand für die Telekommunikation zuständig; hier soll es das System schwarzer Kassen gegeben haben.

12. Dezember 2007: Die Konzernspitze äußert sich erstmals im Detail zu den Korruptionsvorwürfen. Finanzvorstand Joe Kaeser spricht von zweifelhaften Zahlungen in Höhe von 420 Millionen Euro. Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer sagt, er habe von schwarzen Kassen bis zur Razzia im November nichts gewusst. Siemens muss die Bilanz für das Geschäftsjahr 2005/06 korrigieren.

24. Januar 2007: Wegen illegaler Preisabsprachen verhängt die EU eine Kartellstrafe von 419 Millionen Euro gegen Siemens.

25.Januar 2007: Auf der Hauptversammlung erhält Heinrich von Pierer bei der Abstimmung über die Entlastung 34 Prozent Nein-Stimmen, die Aktionäre üben scharfe Kritik. Pierer kündigt an, an Aufsichtsratssitzungen zur Korruptionsaffäre nicht mehr teilzunehmen; Rücktrittsforderungen lehnt er ab.

14. Februar 2007: Über Jahre soll der Konzern Millionen Euro an den Chef der Arbeitnehmervereinigung "Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger" (AUB), Wilhelm Schelsky, gezahlt haben. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft durchsucht Büros in Erlangen, Nürnberg und München. Schelsky sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

13. März 2007: Vor dem Landgericht Darmstadt beginnt ein Prozess gegen ehemalige Siemens-Manager wegen des Schmiergeldverdachts in der Kraftwerksparte.

27. März 2007: Siemens-Zentralvorstand Johannes Feldmayer wird wegen des Verdachts der Untreue verhaftet. Er soll die Überweisungen in Millionenhöhe an AUB-Chef Schelsky abgezeichnet haben. Bis auf weiteres wird Feldmayer als Vorstand suspendiert. Gegen Kaution kommt er am 4.April wieder frei.

2. April 2007: Die IG Metall stellt Strafanzeige gegen Siemens. Nach Auffassung der Gewerkschaft hat Siemens mit illegalen Zahlungen die konkurrierende AUB unterstützt.

19. April 2007: Heinrich von Pierer kündigt seinen Rücktritt als Aufsichtsratschef an. Zuvor hatten ihn Aufsichtsräte zum Rückzug gedrängt.

25. April 2007: Kleinfeld kündigt an, dass er für eine Vertragsverlängerung nicht zur Verfügung steht.

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: