Schlecker und WestLB finanzieren Lidl:Für eine Handvoll Millionen Euro

Die Kapitalverflechtungen unter den großen deutschen Discountern sind größer, als es der Allgemeinheit bislang bewußt ist. Und wie das extrem starke Wachstum der Lidl-Gruppe finanziert wird, ist auch nicht länger ein Geheimnis.

Der Drogeriekönig Anton Schlecker und die Düsseldorfer WestLB sind die größten externen Kapitalgeber der Neckarsulmer Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland), wie die Wirtschaftswoche berichtet. Um vor allem die Expansion der Discountkette Lidl in Nord- und Osteuropa voranzutreiben, wären von der Lidl-Stiftung und der Schwarz Beteiligungs GmbH 2000 und 2001 verschiedene Genussscheine im Volumen von rund 230 Millionen Euro emittiert worden, 2003 würden weitere Scheine in Höhe von 262 Millionen Euro ausgegeben.

Auch sehr pressescheu: Anton Schlecker (Archivbild von 1988). (Foto: Foto: dpa)

Gezeichnet wurden sie der Wirtschaftswoche zufolge von Schlecker (über 75 Millionen Euro), der WestLB (260), der Landesbank Baden-Württemberg (knapp 18), der Kreissparkasse Heilbronn (knapp dreizehn), dem Münsteraner Unternehmer (Ratio-Handelsgruppe) und Ex-Springreiter Hendrik Snoek (rund 2,5).

Vorgabe der Schwarz-Gruppe sei es, das Eigenkapital bei rund 25 Prozent zu halten. Genussscheine können handelsrechtlich als Eigenkapital ausgewiesen, die darauf entfallenden Gewinnanteile oder Zinsen vom steuerpflichtigen Gewinn des Emittenten abgezogen werden. Für eine weitere Gesellschaft der Schwarz-Gruppe, die in Norderfriedrichskoog ansässige Alpha Finanz GmbH, hätte die Berliner Bank Genusscheine von rund 50 Millionen Euro gezeichnet.

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