Der frühere Medienunternehmer Leo Kirch fordert mehr als 1,4 Milliarden Euro von der Deutschen Bank und deren einstigem Vorstandschef Rolf Breuer.
Das Geldinstitut solle den Betrag bis 30. Januar begleichen, heißt es in einem vierseitigen Schreiben, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Ansonsten werde Kirch Klage einreichen. "Die Geltendmachung weiterer Schäden behalten wir uns ausdrücklich vor", schrieben die Anwälte des Medienunternehmers weiter.
Bei der Deutschen Bank hat man allerdings nicht vor, die Summe zu überweisen. "Diese Schadensersatzforderungen sind substanzlos", sagte ein Sprecher der Bank. "Es handelt sich um einen weiteren Versuch von Herrn Kirch, von der Verantwortung für den Zusammenbruch seiner Firmengruppe abzulenken."
Jahrelange Auseinandersetzung mit der Bank
Kirch führt seit Jahren umfangreiche juristische Auseinandersetzungen mit der Deutschen Bank. Der Münchner ist der Ansicht, Breuer, der damals noch Vorstandschef der Bank war, habe im Februar 2002 in einem Fernsehinterview die Kreditwürdigkeit Kirchs bezweifelt und so den Untergang der Mediengruppe verschuldet.
Etwa ein Dutzend Prozesse führte Kirch seither gegen das Institut und Breuer. Im Januar vergangenen Jahres hatte der Bundesgerichtshof festgestellt, dass sowohl die Bank als auch Breuer persönlich dem Medienunternehmer unter bestimmten Voraussetzungen Schadensersatz zahlen müssen. Über die Höhe ist allerdings in einem zweiten Prozess erst noch zu verhandeln.
Dieser rückt nun mit der Zahlungsaufforderung durch Kirch näher. Bei der Deutschen Bank gibt man sich gelassen: "Einer etwaigen Klage werden wir entschlossen entgegentreten", sagte der Sprecher.