Russland:Musik zu Spottpreisen

Der auch im Westen beliebte, aber rechtlich umstrittene russische Online-Musikanbieter allofmp3.com wird nach zweimonatiger Unterbrechung wieder an den Start gehen.

Das kündigte das Portal auf seiner Webseite an, nachdem ein Moskauer Gericht den Betreiber Mitte August vom Vorwurf des Verstoßes gegen das Urheberrecht freigesprochen hatte.

Der Fall zeige, dass niemand in Russland ernsthaft gegen Raubkopien im Internet kämpfe, sagte der Rechtsexperte Eldar Nasmutdinow der Zeitung Kommersant (Dienstag).

Nach Protesten der US-Regierung war das Angebot Anfang Juli eingestellt worden.

Zwei Euro für ein Album

Vor der Pause hatte allofmp3.com für weniger als zwei Euro ganze Alben verkauft, ohne die Künstler am Gewinn zu beteiligen.

Die Abschaltung galt als eine Voraussetzung für Russlands Aufnahme in die Welthandelsorganisation (WTO). Moskau habe sich verpflichtet, gegen die Verbreitung "illegaler Inhalte" im Internet vorzugehen, sagte ein Referent des Wirtschaftsministeriums dem Blatt Kommersant.

Das Problem der Raubkopien sei aber mit der Abschaltung von allofmp3.com nicht gelöst worden, weil Kunden zu anderen Anbietern wechselten.

Bei allofmp3.com sollen weltweit mehrere Millionen Kunden angemeldet gewesen sein. Der Jahresumsatz wurde zuletzt auf 30 Millionen Dollar geschätzt.

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