Rentenkasse:Eichel rechnet mit drastisch steigendem Bundeszuschuss

Schon jetzt gibt der Finanzminister jeden dritten Euro für Rente aus. Aktuellen Berechnungen zufolge wird der Anteil jedoch noch steil nach oben klettern — bis 2017 auf über 76 Milliarden Euro.

Der Zuschuss des Bundes an die Rentenkassen wird nach einem Zeitungsbericht bis 2017 um knapp 50 Prozent steigen.

Das ohnehin knappe Budget des Finanzministers wird mehr und mehr von dem Zuschuss an die Rentenkasse aufgefressen. (Foto: Foto: ddp)

Dies gehe aus einer Vorlage des Finanzministeriums für den Haushaltsausschuss hervor, die der Financial Times Deutschland nach eigenen Angaben vorliegt.

Danach würden 2017 etwa 76,5 Milliarden Euro an Steuern in die Rentenversicherung fließen. 2003 lag der Zuschuss noch bei 53,9 Milliarden Euro, wie es hieß.

Für 2007 erwarteten die Regierungsexperten bereits 56,8 Milliarden Euro an Steuerhilfen für die Rentenkassen. Hinzu kämen weitere Bundeszuschüsse, die allerdings nicht in den Prognosen enthalten seien.

"Wir machen die aktuellen Reformen auch, um dem Problem einseitiger Transfers in die Sozialsysteme entgegen zu wirken", zitiert die Zeitung den Sprecher von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) zu den Berechnungen.

Die Zahlen belegen laut der Zeitung Befürchtungen von Eichel, der seit Jahren vor steigenden Überweisungen des Bundes an die gesetzliche Rentenkassen warne. Heute gebe Eichel bereits jeden dritten Euro für die Rente aus.

Nach den Regierungsberechnungen weisen auch die Ausgaben der Rentenversicherer in den nächsten Jahren steil nach oben, wie es hieß.

Die Ausgaben für Renten würden danach von heute knapp 196 Milliarden Euro im Jahr auf über 280 Milliarden Euro im Jahr 2017 steigen, heiße es in der Vorlage. Grund hierfür seien vor allem die immer größere Zahl der Rentner und deren steigende Lebenserwartung.

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