Preisvergleiche:Google schließt Portale

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Der Suchmaschinen-Konzern verzichtet auf Provisionen für Finanzprodukte und macht in Großbritannien und den USA seine Vergleichsportale unter dem Namen Compare dicht. In Deutschland ist Compare gar nicht vertreten.

Von Patrick Hagen, Köln

Der Suchmaschinen-Betreiber Google schaltet seine Internet-Vergleichsportale in Großbritannien und den USA ab. Unter dem Namen Google Compare hat das US-Unternehmen Kunden Preisvergleiche zu Autoversicherungen und anderen Finanzprodukten angeboten. Auch Verträge konnten über diese Plattform abgeschlossen werden - dafür erhielt Google eine Provision von den Anbietern. "Wir werden Google Compare im Laufe des kommenden Monats global einstellen", teilte ein Unternehmenssprecher mit und bestätigte einen entsprechenden Bericht des Wall Street Journal.

Es ist nicht das erste Mal, dass Google mit einem Vergleichsportal scheitert. Schon vor zwei Jahren stellte das Unternehmen Google Compare in Frankreich ein. In Deutschland ist Google nicht mit einem Vergleichsportal auf dem Markt. Vor drei Jahren hatte das Unternehmen zwar an einem solchen Angebot gearbeitet, die Pläne dann aber auf Eis gelegt. "Es hat bei uns nicht die höchste Priorität, eine Konkurrenzplattform zu unserer bestehenden Suchplattform aufzubauen", sagte Google-Manager Nicolas Heyer kürzlich.

Die Pläne hatten etablierten Anbietern von Vergleichsportalen wie Check24 oder Verivox Sorgen bereitet, der Markt ist sehr umkämpft. Die Portale müssen hohe Ausgaben für Werbung tätigen, um von den Kunden wahrgenommen zu werden. Deswegen ist es schwer für die Betreiber, Geld zu verdienen. Auch die starke Regulierung des Versicherungsvertriebs störte Google.

In Großbritannien war Google seit 2011 mit einem Vergleichsportal aktiv, die Plattform in den USA hatte das Unternehmen dagegen erst 2015 gestartet.

Das Ende von Google Compare ist für den Konzern ein Rückschlag bei dem Versuch, neue Einnahmequellen zu erschließen. Google nannte als Begründung für den Schritt, dass der Dienst nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe. Jetzt wolle sich das Unternehmen auf den Online-Werbedienst Adwords und Innovationen konzentrieren .

© SZ vom 24.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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