Praxisnahe Beispiele:Was bedeutet die Rentenreform für mich?

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Was bedeutet die Reform des deutschen Rentensystems für den Bürger? So wichtig die Frage ist, eine Antwort bekommt der Beitragszahler kaum darauf.

Das Bundesarbeitsministerium illustriert zwar anhand einer Tabelle, wie sich die Kombination aus gesetzlicher Rente, kapitalgedeckter Sparrente und Rentenniveau in den nächsten 30 Jahren entwickeln könnten.

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Allerdings beruht die Tabelle auf der unrealistischen Annahme des sogenannten Eckrentners. Danach ergibt sich die gesetzliche Rente für einen Einzahler, der in 45 Beitragsjahren immer den Durchschnittsverdienst (derzeit bei 53.513 DM brutto pro Jahr) bezieht.

45 Jahre unrealistisch

Doch derartig lange dürften mittlerweile nur noch die wenigsten Versicherten in das System einzahlen: Längere Berufsausbildung, Ausfallzeiten, und früherer Rentenbeginn haben dazu geführt, dass Männer bei Rentenbeginn im Durchschnitt eher nur 40 Jahre, Frauen sogar nur 30 Versicherungsjahre in die Waagschale der Rentenbemessung werfen können.

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat daher in Beispielrechnungen veranschaulicht, wie hoch die Rente in typischen Einzelfällen wohl eher angesiedelt sein dürfte. Ergebnis: Von einem Rentenniveau von 67 Prozent sollten wohl nur die wenigsten Beitragszahler automatisch ausgehen.

Privat aufbessern

Wer nicht die Erwerbsbiografie des vom Bund angenommenen Eckrentners aufweist, kommt nach der Rentenreform vielmehr nur dann auf ein Versorgungsniveau von 67 Prozent, wenn das privat gesparte Kapital eine hohe Rendite abwirft.

Wie die DIA-Beispielrechnung zeigt, können besonders junge Beitragszahler durch Umschichten in ertragreichere Anlageformen ihre Rente erheblich aufbessern.

Veranschaulicht wurde dies an folgenden Beispielen:

Das DIA stellt die Ergebnisse all seiner Beispielrechnungen allerdings unter folgende Einschränkungen:

Das DIA betont den positiven Charakter der von der Bundesregierung gewählten Grundannahmen für die wirtschaftliche Entwicklung. "Sollte die Lebenserwartung der Rentner stärker steigen als angenommen, der Arbeitsmarkt sich weniger erfreulich entwickeln oder der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Erwerbspersonenpotenzial sinken, dann müssten die Beitragssätze scheller steigen. Dadürch würden die laufenden Renten noch langsamer als angenommen steigen", schreibt das DIA.

Steuern im Rentenalter werden nicht berücksichtigt, obwohl die künftigen Rentner ihre Zusatzrente aus kapitalgedeckter Altersvorsorge wohl versteuern müssen. Das letzte Wort ist in dieser Frage allerdings noch nicht gesprochen, weswegen das DIA auf die Berücksichtigung der nachgelagerten Steuer verzichtet.

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