Porsche-Prozess:Gute Aussichten für Wiedeking

Im Prozess gegen Ex-Porsche-Chef Wiedeking und Ex-Finanzchef Härter kommt die Staatsanwaltschaft weiter in Bedrängnis.

Von Max Hägler, Stuttgart

Im Prozess gegen den ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und dessen Finanzkollegen Holger Härter kommt die Staatsanwaltschaft weiter in Bedrängnis. Richter Frank Maurer machte am Donnerstag deutlich, dass er den Vorwurf der Ankläger, Wiedeking habe Anleger getäuscht, derzeit kaum belegt sehe. Er wolle aus seinem "Herzen kein Geheimnis" machen, erklärte er in der Verhandlung der Strafkammer am Landgericht Stuttgart: Nach der bisherigen, bald endenden Beweisaufnahme werde es "schwer", mit der "notwendigen Sicherheit" eine Absicht zur Täuschung festzustellen. Dabei geht es um die Frage, ob die Manager im Jahr 2008 mittels falscher Pressemitteilungen verschleiert hatten, dass Porsche den Volkswagen-Konzern übernehmen möchte. Die bisherigen Zeugenvernehmungen ließen den Schluss nicht recht zu, auch wenn die Aktenlage ein anderes Bild ergeben könne, erklärte der Vorsitzende Richter. Auch im zweiten Anklagepunkt, einer mutmaßlich unrichtigen Pressemitteilung vom 26. Oktober 2008, tut sich die Anklagebehörde schwer, die Wiedeking und Härter Markmanipulation vorwirft: Das Gericht stellte am Donnerstag den Nutzen eines umfangreichen Beweisantrages der Staatsanwaltschaft in Frage. Im Oktober 2008 hatte Porsche erstmals mitgeteilt, bei Volkswagen eine Dreiviertelmehrheit anzustreben - was den VW-Aktienkurs gewaltig nach oben trieb .

© SZ vom 11.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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