Plus und Netto:Die größte Fusion im deutschen Einzelhandel

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Discountkette Plus durch Edeka genehmigt - unter Auflagen: Vor dem Vollzug der Fusion müssen knapp 400 Plus-Filialen an Konkurrenten abgegeben werden.

Das Bundeskartellamt hat die bisher größte Fusion im deutschen Einzelhandel - die Übernahme des Discounters Plus durch Edeka - genehmigt.

400 Plus-Filialen müssen weg

Allerdings machten die Wettbewerbshüter ihre Zustimmung von massiven Auflagen abhängig. Der Plus-Mutterkonzern Tengelmann muss knapp 400 der insgesamt 2900 Plus-Märkte in Deutschland verkaufen, wie die Behörde am Dienstag in Bonn mitteilte. Nur wenn sich nachweislich kein Erwerber für eine Filiale findet, dürfe diese geschlossen werden. Das sei nur in wenigen Einzelfällen möglich.

Auch die angestrebte Einkaufsgemeinschaft von Edeka und dem bisherigen Plus-Eigentümer Tengelmann für die 500 Supermärkte von Kaiser's/Tengelmann wurde untersagt. "Mit dieser Entscheidung setzt das Bundeskartellamt ein Zeichen gegen die fortschreitende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel", sagte Kartellamtspräsident Bernhard Heitzer.

Kein gemeinsamer Einkauf

Tengelmann und Edeka hatten Ende vergangenen Jahres vereinbart, ihre Discounter Plus und Netto in eine gemeinsame Gesellschaft einzubringen, an der Edeka die Mehrheit halten soll. Außerdem planen die Unternehmen eine Einkaufs-Kooperation.

Edeka will durch die Übernahme zum drittgrößten Discount-Anbieter in Deutschland hinter den Marktführern Aldi und Lidl aufsteigen - und damit seine bislang eher schwache Marktposition in dem Segment deutlich ausbauen.

© sueddeutsche.de/AP/dpa/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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