Plötzlich reich:Millionär mit 14

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Einem Teenager gehören 50 Prozent der Drogeriekette dm. Es handelt sich um den Sohn von Mitgesellschafter Günther Lehmann. Der 76-Jährige hat seinen Anteil am lukrativen Geschäft an den Nachwuchs übertragen.

Von Nikola Noske, München

Plötzlich Millionär zu werden - das wäre wohl für jeden ein besonderes Ereignis. Vor allem, wenn man dabei erst 14 Jahre alt ist. Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge geht es dem Sohn von dm-Mitgesellschafter Günther Lehmann so. Laut dem Bericht hat der 76-Jährige seinen Anteil an dm im Mai unbemerkt von der Öffentlichkeit auf seinen 14-jährigen Sohn übertragen. Dadurch gehören dem Jugendlichen nun 50 Prozent der größten europäischen Drogeriekette mit mehr als 56 000 Mitarbeitern und 3300 Filialen in Europa.

Insgesamt hat die auf den Sohn überschriebene Kapitaleinlage einen Wert von 85 Millionen Euro, wie es in dem Registereintrag heißt. Geschäfte für den Konzern kann der 14-Jährige aber trotzdem noch nicht führen. Aus dem Registereintrag geht nämlich zudem hervor, dass der junge Millionär lediglich als Kommanditist eingetragen ist, von der Geschäftsführung ist er ausgeschlossen. Im Hinblick auf den 2016 erwirtschafteten Umsatz von dm von rund 9,7 Milliarden Euro darf sich der 14-Jährige aber immerhin auf einen stolzen Anteil am zwei- bis dreistelligen Millionengewinn freuen. Günther Lehmann wollte sich gegenüber der Wirtschaftswoche nicht zur Anteilsüberschreibung äußern. Details über den Youngster sollten zu dessen Schutz nicht veröffentlicht werden, schreibt das Magazin.

Günther Lehmann ist seit 1974 Anteilseigner von dm. 1973 eröffnete Gründer Götz Werner in Karlsruhe seinen ersten eigenen Drogeriemarkt. Die Umsätze stiegen, doch für die Expansion fehlten die Mittel. Ein Jahr später sprang daher Günther Lehmann, der damals Gesellschafter des Karlsruher Lebensmittelfilialisten Pfannkuch war, als Geldgeber ein. Werner und Lehmann sind seitdem die Hauptanteilseigner der Drogeriekette. Günther Lehmanns gesamtes Vermögen taxiert die englische Zeitschrift Forbes auf 2,8 Milliarden US-Dollar.

© SZ vom 01.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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