Parmalat:Milchriese will sich gesundschrumpfen

Die Zukunft des insolventen italienischen Milch-Riesen nimmt konkrete Züge an. Nach einem Treffen mit dem neuen Konzern-Chef Bondi erklärte Industrie-Minister Marzano, ein konkreter Sanierungsplan solle bereits Ende Februar vorliegen.

Es habe sich herauskristallisiert, dass Parmalat weiter als multinationale Gesellschaft fortbestehen werde, wenn auch kleiner als bisher, zitierte die italienische Zeitung Il Sole 24 Ore am Freitag den Minister.

Acht Gläubigerbanken und zwei Vertreter der privaten Anleihengläubiger würden bereits in der kommenden Woche eine offizielle Gläubigergruppe bilden, hieß es weiter. Dabei handele es sich um vier italienische und vier ausländische Geldinstitute, darunter Citigroup und Bank of America.

Verkauf, Focussierung

Bondi plane zudem den Verkauf mehrerer ausländischer Gesellschaften sowie die Ausgliederung von wenig rentablen Branchen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Für Teile des Auslandsgeschäftes der Lebensmittelgruppe hätten sich schon Interessenten gemeldet, sagte Marzano.

Bereits vor wenigen Tagen war aus Finanzkreisen bekannt geworden, dass Bondi das Unternehmen bis zum Sommer wieder an die Börse bringen will. Der in einen der größten Skandale der europäischen Unternehmensgeschichte verwickelte Parmalat-Konzern sitzt auf Nettoschulden von über 14 Milliarden Euro.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: