Als Konsequenz aus Spitzelaffäre und Kundendatenklau hat die Deutsche Telekom einen Vorstand für den Datenschutz berufen. Der bisherige Chefjustiziar Manfred Balz (63) übernimmt den Posten ab Mittwoch, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Am vergangenen Wochenende konnte sich der Aufsichtsrat noch nicht auf die Besetzung des Postens einigen, er hatte Balz abgelehnt. Die Entscheidung ist damit auch ein Sieg für Vorstandschef René Obermann. Denn er hatte Balz vorgeschlagen.
Damit wird das Führungsgremium auf sieben Vorstände ausgeweitet. Ziel des neuen Ressorts Datenschutz, Recht und Compliance ist es, die Verantwortung für diese Aufgaben bereits auf der obersten Managementebene zu verankern.
Das Image der Telekom ist derzeit wegen mehrerer gravierender Datenpannen angekratzt. Zuletzt hatte der Konzern eingeräumt, dass der Mobilfunktochter T-Mobile schon im Jahr 2006 Millionen von Kundendaten gestohlen worden seien.
In der Kritik steht der Bonner Konzern zudem wegen der im Frühjahr bekanntgewordenen Spitzelaffäre, bei der es im Wesentlichen um das Ausspähen von Kontakten von Aufsichtsräten zu Journalisten geht.