20 neue Läden:Hennes&Mauritz forciert Expansion

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Der Textilhändler befindet sich auf einem robusten Wachstumskurs. Weltweit sollen in den kommenden Monaten 65 neue Geschäfte eröffnen, fast ein Drittel davon in Deutschland.

Von Elisabeth Dostert

Die schwedische Modehauskette Hennes & Mauritz (H&M) hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2003/2004 die Erwartungen der Analysten weitgehend erfüllt. Finanzchef Leif Persson zeigte sich in einer Telefonkonferenz am Donnerstag überzeugt, dass auch das Schlussquartal gut ausfallen werde.

Eine in Zahlen gefasste Prognose für das Gesamtjahr, das Ende November endet, lehnte Persson wie üblich ab. Allein im Schlussquartal will der Konzern mit 65 Läden fast so viele Geschäfte eröffnen wie im bisherigen Jahresverlauf, vor allem in Deutschland, Großbritannien, Spanien und den Vereinigten Staaten.

Als Prestigeobjekt gelte das Flagship-Store in Manhattan, das Mitte November eröffnet werde. In den Vereinigten Staaten habe sich das Ergebnis dank positiver Absatzentwicklung und anhaltender Kostenkontrolle im dritten Quartal deutlich verbessert. Für das laufende Jahr rechnen Analysten mit dem Erreichen der Gewinnschwelle in den USA.

Der deutsche Markt sei nach wie vor schwach, erläuterte Persson. H&M sei aber mit den eigenen Zuwächsen "sehr zufrieden". Im vierten Quartal sollen in Deutschland 20 neue Läden eröffnet werden. Die Gruppe werde auch Standorte prüfen, die Karstadt-Quelle zum Verkauf gestellt habe. Im kommenden Jahr wollen die Schweden mit Irland und Ungarn zwei neue Märkte erschließen.

Stärkere Preisnachlässe

In den Monaten Juni bis August legten die Netto-Erlöse des Konzerns um rund 14 Prozent auf 12,8 Milliarden Schwedische Kronen (1,4 Milliarden Euro) zu, vor Steuern sprang das Ergebnis auf 2,452 (2,079) Milliarden Kronen. Analysten hatten nach einer Umfrage von SME Direkt im Schnitt mit 2,476 Milliarden Kronen gerechnet.

In den ersten neun Monaten setzte der Textilfilialist 37,8 (34,3) Milliarden Kronen um und verdiente 6,949 (6,335) Milliarden Kronen. Weltweit wurden 70 Geschäfte eröffnet, 14 in Deutschland. Per Ende August sprang die Zahl der Läden damit auf 1006 (901).

Die Rentabilität der Gruppe bleibe sehr gut, hieß es in einer Mitteilung. Die Bruttogewinnmarge erreichte im dritten Quartal mit 55,9 (Vorjahreszeitraum: 55,6) Prozent den höchsten Wert in einer solchen Berichtsperiode, obwohl die Preisnachlässe stärker ausfielen als vor Jahresfrist. An der Stockholmer Börse zeigte sich die Aktie am späten Nachmittag mit 203,50 Kronen unverändert.

Anette Nikolajsen, Branchenanalystin der dänischen Jyske Bank, bezeichnete die Ergebniszahlen als zufriedenstellend. In den jüngsten Zahlen sieht sie die Solidität des Unternehmens bestätigt.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) habe bezogen auf die Erlöse mit 18,5 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht. Die Entwicklung in dem für den Konzern wichtigen amerikanischen Markt sei gut. Das Ergebnis vor Steuern sei besser ausgefallen als von ihr erwartet.

Als positiv wertet die Analystin den gegenüber dem Vorquartal deutlich langsameren Anstieg der Lagerbestände. Dies sei eine gute Ausgangsbasis für das vierte Quartal des Konzerns. An ihrer Kaufempfehlung für H&M-Aktien hält Nikolajsen fest.

© SZ vom 1.10.04 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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