Nachruf:Menschen verstehen

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Douglass North machte die Wirtschaftsgeschichte analytischer. (Foto: oh)

Zum Tod des großen amerikanischen Wirtschaftshistorikers Douglass North.

Von Nikolaus Piper

Viele liberale Ökonomen haben in jungen Jahren einmal als Marxisten begonnen. Einer von ihnen war Douglass North, der berühmte Wirtschaftshistoriker, der 1993 zusammen mit seinem Kollegen Robert Fogel mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet werden sollte. Weil sein Vater als Regionalchef der Versicherung Met Life nach San Francisco versetzt wurde, schrieb sich der 1920 geborene North kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs an der linken Universität Berkeley ein. Er wurde Mitglied marxistischer Studentengruppen und lehnte als Pazifist auch den Kriegseintritt der USA ab. An der Position hielt er auch nach dem Überfall Hitlers auf die Sowjetunion fest, der den Rest der marxistischen Kommilitonen ins Pro-Kriegs-Lager getrieben hatte. Er wurde einsam in Berkeley, schrieb er später.

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