Wenn man in jüngerer Zeit von Dave Goldberg sprach, dann vor allem als "Mann von Sheryl Sandberg". Sandberg, die Powerfrau, die beim sozialen Netzwerk Facebook das Tagesgeschäft führt. Dabei war Goldberg selber ein Unternehmer - ein durchaus erfolgreicher sogar. 2009 war er zu einem kleinen Unternehmen namens Survey Monkey gestoßen, das damals gerade einmal 14 Mitarbeiter hatte. Er baute die Firma, mit deren Online-Dienst man Umfragen erstellen kann, zu einem Unternehmen mit 500 Angestellten aus, zuletzt wurde Survey Monkey mit zwei Milliarden Dollar bewertet.
Dass er selbst die weniger prominente Hälfte eines Power-Paares aus dem Silicon Valley war, hat ihn nicht nur nicht gestört, er machte auch gerne Witze darüber. Gefragt, wie die beiden Vielbeschäftigten denn den Alltag mit ihren beiden Kindern bewältigten, sagte er bei einem Besuch in der SZ-Redaktion: "Wir versuchen, unsere Abwesenheiten zu koordinieren", und: "Ich verschicke jede Menge E-Mails nach 20 Uhr, wenn die Kinder im Bett sind."
Vor seiner Tätigkeit als Chef von Survey Monkey hatte Goldberg schon mehr als zwei Jahrzehnte lang im Software- und Online-Business gearbeitet und Firmen gegründet. In den 1990ern etwa gründete er Launch Media, eine der ersten Online-Plattformen für Musik, die von Yahoo gekauft wurde.
In den vergangenen Jahren kümmerte sich Goldberg vor allem um die Familie, ermutigte seine Frau, den Top-Job bei Facebook anzutreten, obwohl das Paar damals ein sechs Monate altes Baby hatte. In Nachrufen auf Facebook rühmen viele Freunde und Weggefährten Goldberg als liebenswürdigen Menschen; die sonst als spitzzüngig bekannte Tech-Journalistin Kara Swisher nannte ihn "Herz und Seele des Silicon Valley". Am Freitag ist Goldberg im Alter von 47 Jahren gestorben.