Nach Plus-Übernahme:Edeka will 2500 neue Stellen schaffen

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Edeka will nach der Genehmigung der Plus-Übernahme rund 2500 neue Arbeitsplätze bei der Discountkette schaffen - und plant ein neues Konzept.

"Wir freuen uns, dass wir die Bedenken des Kartellamtes ausräumen konnten und es grünes Licht für mehr Wettbewerb im deutschen Discount gibt", sagte Markus Mosa, Vorstandssprecher der Edeka AG am Dienstag in Hamburg.

Die Fusion kann kommen: Aus Plus wird Netto. (Foto: Foto: dpa)

Kompaktes Sortiment in den Städten

Deutschlands größter Lebensmittelhändler will die 2500-Plus Filialen spätestens mit Beginn des kommenden Jahres in sein Ladennetz integrieren. Edeka werde alle 25.000 Mitarbeiter von Plus übernehmen und bis 2010 weitere 2.500 neue Arbeitsplätze schaffen, betonte das Unternehmen.

Binnen 18 Monaten sollen 1750 der 2500 Plus-Filialen auf das Konzept der Edeka-Tochter Netto Marken-Discount umgestellt werden. Die restlichen 750 Filialen sollen weiter unter dem Namen Plus firmieren, allerdings mit einem neuen City-Discount-Markt-Konzept.

Die kleineren, vorrangig in Innen-und Großstädten gelegenen Märkte sollen ein kompaktes, Frische- und Convenience-orientiertes Sortiment anbieten. Durch die Übernahme von Plus schließe Netto ins Spitzenfeld der Discounter in Deutschland auf, betonte Edeka.

Tengelmann-Chef bedauert harte Auflagen

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub zeigte sich enttäuscht über die harten Auflagen des Kartellamts. "Die Anzahl der zu verkaufenden Filialen, die das Bundeskartellamt der Fusion vorangestellt hat, ist höher ausgefallen als erwartet", erklärte er.

Doch habe der Konzern bereits Gespräche zur Veräußerung der betroffenen Filialen aufgenommen mit dem Ziel, die Arbeitsplätze zu erhalten. Er sei zuversichtlich, die Bedingung des Kartellamtes innerhalb der vorgesehenen Zeit von sechs Monaten erfüllen zu können.

Kein gemeinsamer Einkauf

"Dass die Einkaufskooperation zwischen Kaiser's Tengelmann und Edeka untersagt wurde, ist bitter", fügte Haub hinzu. Tengelmann habe durch die Zusammenarbeit mit Edeka seinen Einkauf dauerhaft stärker absichern wollen. Nun werde das Unternehmen alles daran setzen die Supermärkte auch ohne diese Unterstützung erfolgreich weiterzuentwickeln.

Auch die vom Kartellamt durchgesetzte Absenkung der Tengelmann-Beteiligung am neuen Discount-Riesen unter die Sperrminorität von 25 Prozent stieß bei Haub auf Bedauern. "Das Bundeskartellamt ist leider unserem Wunsch nicht gefolgt, auch weiterhin aktiv am entstehenden Gemeinschaftsunternehmen beteiligt zu bleiben."

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