Nach dem Crash:China überprüft Börsenhandel

Die Wertpapieraufsicht CSRC will die Auswirkungen des automatisierten Geschäfts auf den Markt prüfen. Einschränkungen seien bereits beschlossen, einige Aktienkonten sollen bis Ende Oktober ausgesetzt bleiben.

Nach dem Crash an den chinesischen Börsen erhöht die Regierung den Druck auf die Finanzbranche. Die Wertpapieraufsicht CSRC kündigte am Freitag an, die Auswirkungen des automatisierten Handels auf den Markt zu prüfen. Einschränkungen seien bereits beschlossen. Nach Börsenangaben sollen einige Aktienkonten bis Ende Oktober ausgesetzt bleiben. Die CSRC spricht von mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten. Dazu gehörten ungewöhnliche Kaufaufträge und Stornierungen, die die Entwicklung des Gesamtmarktes beeinflusst haben könnten. Nach Angaben eines Insiders forderte sie auch von anderen asiatischen Börsen Unterlagen zum Handel mit einzelnen Papieren an.

Die Finanzaufsicht hatte jüngst angekündigt, gegen "bösartige Leerverkäufe" vorzugehen. Bei Leerverkäufen wetten Marktteilnehmer auf sinkende Kurse. Sie stoßen geliehene Wertpapiere ab, um sie später günstiger zurückkaufen zu können. Seit Mitte Juni sind die Börsen in China um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Hinzu kommt, dass die Konjunktur abgeflaut ist. Die Notenbank hält mit Zinssenkungen dagegen, die Regierung mit Konjunkturprogrammen. Der Einbruch an den Aktienmärkten wirft China zurück, denn der Crash hat fast vier Billionen Dollar an Marktwert vernichtet - Geld, das nun für Anschaffungen fehlt.

© SZ vom 01.08.2015 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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