Nach Bankrotterklärung:Imtech zerfällt

Niederländischer Gebäudeausrüster trennt sich von Töchtern.

Der niederländische Gebäudeausrüster Imtech bricht auseinander. Das Geschäft in Skandinavien und die Hafendienstleistungssparte werden verkauft, wie Royal Imtech am Donnerstag mitteilte. Sie gelten als werthaltigste Teile des Konzerns mit 22 000 Mitarbeitern, der unter anderem durch die Skandale bei seiner Deutschland-Tochter in Schieflage geraten war. 7300 Arbeitsplätze würden durch den Verkauf gesichert, hieß es in der Mitteilung. Unterdessen wurde Imtech selbst offiziell vom Bezirksgericht in Rotterdam für bankrott erklärt. Bereits am Dienstag hatte sich das Unternehmen unter einen Schutzschirm geflüchtet, der es vor dem Zugriff seiner Gläubiger schützt und der als Vorstufe zur Insolvenz gilt.

Die Gläubigerbanken von Imtech können durch den Erlös aus der Zerschlagung hoffen, einen Teil ihres Geldes zurückzuerhalten. Imtech Marine soll an den niederländischen Fahrradhersteller ("Gazelle", "Derby Cycle") und Auto-Importeur Pon Holdings sowie den Finanzinvestor Parcom Capital gehen. Für das Skandinavien-Geschäft nannte Imtech noch keinen Käufer. Die Insolvenzverwalter teilten mit, sie seien auch in Gesprächen über den Verkauf der Töchter in Spanien, Belgien und Großbritannien sowie des Verkehrs- und Infrastruktur-Geschäfts.

Nach früheren Angaben steht Imtech mit mehr als 1,2 Milliarden Euro in der Kreide. Die Deutschland-Tochter, die schon vorher Insolvenz angemeldet hatte, dürfte nach der Pleite der Mutter dagegen vergeblich auf Geld aus den Niederlanden warten.

© SZ vom 14.08.2015 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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